Das Parken auf der rechten Seite der Schützenstraße in Richtung Seerhein ist im südlichen Bereich neuerdings verboten. Bei vielen scheint das aber noch nicht angekommen zu sein. Auch am Donnerstagmorgen, 19. Januar, standen noch zahlreiche Autos halbseitig auf dem Gehweg – auf den weggefallenen beziehungsweise umgezogenen Bewohner-Stellplätzen.
Wo sind die neuen Bewohner-Stellplätze?
Hintergrund ist der derzeit laufende Umbau der Schützen- zu einer Fahrradstraße – die blau markierte Route führt dann künftig durch vom Döbele an der Schweizer Grenze bis zum Zähringerplatz in Petershausen. Damit sie auch im Süden der Schützenstraße den Normen entspricht, mussten die Fahrzeuge auf einer Seite weichen.
Die Stadtverwaltung meldete dieser Tage Vollzug in Sachen Ersatz: Auf dem Döbele-Parkplatz wurde eine weitere Reihe für Nutzer mit Bewohnerparkausweis reserviert.

Genau 33 Stellplätze kamen hinzu, wie Benedikt Brüne von der Pressestelle der Stadtverwaltung betont – und damit neun mehr als die 24, die wegfielen. Von 20 bis 9 Uhr sind sie ausschließlich den Besitzern von Parkausweisen der Zone II vorbehalten, zu der die Schützenstraße gehört.
Die entfernten Stellplätze auf der rechten Seite in Richtung Seerhein, der neue Sicherheitsstreifen auf der linken, dazu die blauen Markierungen auf dem Boden – die neue Radstraße, bei der es sich um eine Verlängerung der Route Zähringerplatz–Döbele um 370 Meter handelt, nimmt langsam Gestalt an. Abgeschlossen ist das Projekt aber nicht.

„Die Baustelle wird noch mehrere Wochen dauern“, sagt Brüne. So stehen weitere Arbeiten im Bereich Gottlieber Straße/Lutherplatz am Nordende der Schützenstraße an. Für Radfahrer und Fußgänger, die ihn überqueren müssen, entstehen dort zwei Verkehrsinseln, um die Sicherheit zu verbessern.
Bordsteinkanten sollen abgesenkt werden
Zu den Arbeiten zählte und zählt aber auch das Absenken von Bordsteinkanten an mehreren Stellen wie dem Lutherplatz und den Einmündungen mehrerer Seitenstraßen der Schützenstraße.
„Damit wird die Barrierefreiheit verbessert, und auch Menschen mit Rollator oder Kinderwagen kommen komfortabler über die Straße“, so Brüne. Ursprünglich war geplant, die Arbeiten schon bis Jahresende 2022 abzuschließen.

Würden die Parkplätze auf der rechten Seite der südlichen Schützenstraße bleiben, wäre die Radstraße nicht breit genug – und Fußgänger hätten weiterhin zu wenig Platz auf dem Gehweg.
Nach der Verbannung der Autos bleiben den Radlern in diesem Abschnitt 4,30 Meter. „Gemäß Musterlösungen des Landes müssen Fahrradstraßen mindestens 3,50 Meter breit sein, bei Radschnellverbindungen mindestens vier“, hatte der Konstanzer Radbeauftragte Gregor Gaffga dem SÜDKURIER vor Projektstart erläutert.
Radfahrer sind bereits jetzt in der Überzahl
Angesichts der Nutzungszahlen hat die Schützenstraße den Status Fahrradstraße übrigens längst verdient, wie Zählungen in Höhe Lutherplatz ergaben. Täglich 2600 Radler stehen dort laut Stadtverwaltung 600 bis 700 motorisierten Fahrzeugen gegenüber. An Spitzentagen seien es sogar bis zu 6200 Fahrräder.