Gegen 23.30 Uhr ging es in der Nacht zum Samstag los. Anwohner im Bereich Schänzle meldeten sich bei der Polizei und beschwerten sich über massive Ruhestörungen durch die Partyszene. Es folgte ein etwa anderthalbstündiger Einsatz, an dem sich die Bundespolizei sowie der Zoll beteiligten. Der Ablauf vollzieht sich nach längst eingeübten Mustern.

Zuerst griff die Polizei zum Mittel der Ansprache – mit der Bitte um Reduzierung der Lautstärke beziehungsweise das Abstellen der Boxen und Rücksichtnahme auf die Anwohner. Wer dem nicht folgte, wurde zum Gehen aufgefordert, oder aber die Musikgeräte wurden beschlagnahmt. Der Erfolg war nach Polizeiangaben durchwachsen. Die Einsicht war demnach nicht in allen Fällen gegeben und es habe die üblichen Beleidigungen gegeben – mit dem Ergebnis von Anzeigen.

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Die Zahl der Leute, die beim Schänzle die Nacht bei lauter Musik feiern wollten, veranschlagt die Polizei auf 300. Um etwa 1 Uhr habe man die Szene schließlich in den Griff bekommen – und das war‘s dann auch fürs Wochenende. Auf dem Herosé-Gelände, auf dem es ebenfalls regelmäßig Beschwerden wegen Ruhestörungen zu später Stunde gibt, gingen nach Angaben der Polizei in der Nacht zum Samstag keine Hinweise über übermäßigen Lärm ein. In der Nacht zum Sonntag seien dann weder beim Schänzle noch beim Herosé Einsätze erforderlich gewesen.

Gesetzmäßigkeiten bei der Party-Szene kann die Polizei nicht feststellen. Es komme vor, dass man sich spontan übers Internet verabrede, worüber die Polizei unter Umständen Kenntnis bekomme. Nicht abschätzen lasse sich allerdings, wie sich die Abende und Nächte dann entwickeln. Hinweise darauf, wie sich das in der vergangenen Woche gerichtlich aufgehobene Spielverbot auf die Szene ausgewirkt hat, gibt es bislang nicht.

Elektroparty im Bodenseestadion

Unterdessen tat sich am Wochenende eine neue Lärmquelle auf. In einer Zuschrift an den SÜDKURIER meldete sich Monika Baur aus Hagnau zu Wort, die „jeden Sommer alle Partys, Feste und Konzerte am Konstanzer Ufer“ mitbekommt. Prinzipiell habe sie dagegen nichts einzuwenden, eine Elektroparty im Bodenseestadion am Freitagabend habe ihrer Einschätzung nach aber die Grenzen definitiv überschritten. „Als nicht einmal direkte, aber trotzdem lärmgeschädigten Anwohner sagen wir: Das ist echt der Hohn.“