Der Sonntagvormittag ließ für den Abschluss des Herbstfests und dem angeschlossenen Flohmarkt das Schlimmste befürchten. Aber noch während des Frühschoppenkonzerts des Musikvereins Nenzingen verzog sich der Regen. Der Dorfplatz füllte sich wieder. Und so fiel auch die Bilanz von Manfred Renz sehr positiv aus. „Mega, klasse, tolle Stimmung“, fasste der Vorsitzende des ausrichtenden Musikvereins Dingelsdorf die drei Festtage zusammen. „Heute ist eigentlich Frühschoppenwetter. Sonst gehen die Leute eben zum Baden“, ergänzte Renz.
Am Freitagabend hatte noch die Sonne so richtig auf den Dorfplatz geknallt. Da setzen sich die Mitglieder des Musikvereins Dingelsdorf durch, die Sonnenschirme aufstellen wollten. Dass sie gut daran taten, zeigte sich wenig später. Deutlich vor der Standöffnung kamen schon die ersten Gäste. Und was diese suchten, war ein Schattenplatz.
Schön kleines Fest, um Leute wieder zu sehen
Darunter war auch Anja Konopacki aus Tägerwilen, die sich mit Freunden verabredet hat. Das Herbstfest kennt sie durch ihren Ehemann. „Er stammt aus Litzelstetten und kennt hier Hinz und Kunz“, sagte sie lachend. „Ich war vor Corona das letzte Mal hier. Das Fest ist schön klein. Man trifft vielleicht auch Leute, die man drei oder vier Jahre lang nicht mehr gesehen hat“, erzählte sie. „Eigentlich wollten wir erst morgen kommen, haben uns aber spontan für Freitag entschieden. Aber morgen wird es extrem heiß“, ergänzte sie.

Über das Essenangebot hatte Konopacki viel Lob übrig. „Ich finde es gut, dass es nichts aus der Wok-Pfanne gibt. Das hat auf solchen Festen nichts zu suchen. Das Essen soll regional sein“, betonte sie. Was sie genau wählen würde, wusste sie noch nicht: „Herbstfestburger oder Schupfnudeln“, lautete ihre Überlegung.
Tobias Helfmann war vor acht Jahren nach Dingelsdorf gezogen. „Ich war schon ein paar Mal auf dem Herbstfest. Ich komme hierher, um Freunde, Bekannte und Kunden zu treffen“, berichtete er. Weil er nur einen Katzensprung entfernt wohne, wolle er an allen drei Tagen kommen. „Ich komme damit ganz aus meinem Alltagstrott heraus“, erzählte Helfmann.

Seine Mutter Angelika Stader war auf den neuen Ortsvorsteher Horst Böttinger-Thyssen gespannt, der den Fassanstich übernahm. „Ich will ihn einmal hören und erleben“, erklärte sie.

„Das ist, was Dingelsdorf ausmacht“
Auch für Thomas Stader ist ein Besuch des Herbstfests selbstverständlich. „Ich bin ein Dingelsdorfer Urgestein. Da gehe ich einfach zu den Festen. Ich unterstütze die Vereine. Das ist, was Dingelsdorf ausmacht. Da sind wir stolz darauf“, sagte er nachdrücklich.
Beim sonntäglichen Flohmarkt hatten die Teilnehmer trotz des anfänglich unfreundlichen Wetters ihre Stände aufgebaut. Unter den zahlreichen Flohmarktbesuchern war auch Erik Keßler aus Überlingen, der diesen zum zweiten Mal besuchte. „Ich stöbere nach speziellen Sachen, aber nicht nach Antiquitäten. Sehen, gefallen, mitnehmen“, sagte er schmunzelnd. „Das Schöne dabei ist, mit Menschen in Kontakt zu kommen, sich sympathisch sein und dann zu handeln“, ergänzte er.

Am Stand von Wolfgang Kolandt wurde er fündig und erstand vier schlanke Ritzenhoff-Pilsgläser, die von Künstlern gestaltet wurden.