Die Worte des Sportbürgermeisters stehen. Im großen SÜDKURIER-Interview im Juli anlässlich seiner Wiederwahl sagte Andreas Osner unter anderem: „Die HSG ist nicht irgendein Sportverein ... Die HSG ist ein Riesengeschenk für die Stadt Konstanz ... wichtig für die Bildungslandschaft, das gesunde Aufwachsen, die Integration, das Miteinander und nicht zuletzt für die Identifikation der Bevölkerung mit ihrer Stadt.“

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Und weiter sagte Andreas Osner im Juli: „Das alles zusammen bezeichne ich als soziales Kapital oder anders gesagt, als den Kitt im sozialen Zusammenhalt ... So ein Angebot fällt aber nicht einfach vom Himmel. Da steckt massiv Herzblut, ehrenamtliche Arbeit und auch privates Geld hinter. Dieses bürgerschaftliche Engagement sollten wir anerkennen, respektieren und unseren Teil dazu beitragen, dass die Zusammenarbeit funktioniert – zum Vorteil der gesamten Gesellschaft.“

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Nachdem es zuletzt Missverständnisse und Unstimmigkeiten rund um das Ferienangebot der HSG gab (wir berichteten), nutzen wir die Möglichkeit, das Engagement des Vereins darzustellen. Präsident Otto Eblen kann den Wirbel sowieso nicht nachvollziehen.

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„Fakt ist ja, dass wir seit Jahren zahlreiche Kinder betreuen“, sagt er. „Und Fakt ist auch, dass wir das nicht umsonst machen können. Auch unsere Mitarbeiter wollen ihr tägliches Brot kaufen. Und wenn keine finanzielle Sicherheit da ist, dann verlasen sie uns. So einfach ist das.“

Im HSG-Sportgarten geht es nicht nur ums Handballspielen – Koordination und sportliche Aktivität jeder Art stehen ebenfalls auf ...
Im HSG-Sportgarten geht es nicht nur ums Handballspielen – Koordination und sportliche Aktivität jeder Art stehen ebenfalls auf dem Programm. | Bild: HSG Konstanz

Rückblick: 2021 fiel die Betreuung sowohl in den Oster- als auch in den Pfingstferien wegen Corona aus. Die Frage, ob es im Sommer wieder das sechswöchige Programm geben würde, beschäftigte Jugendamt, Eltern, Verwaltung und Sportverein. „Es gab eine Quasi-Absage vom Jugendamt. Wir haben uns dann bereit erklärt – aber nur zu den üblichen Bedingungen“, so Otto Eblen.

HSG-Präsident Otto Eblen. In den Sommerferien holte er jeden Morgen um 8.45 Uhr Kinder in Allensbach ab und fuhr sich in die ...
HSG-Präsident Otto Eblen. In den Sommerferien holte er jeden Morgen um 8.45 Uhr Kinder in Allensbach ab und fuhr sich in die Zeppelin-Halle zur Betreuung. Am Nachmittag brachte er sie zurück nach Allensbach. Er persönlich macht so etwas ehrenamtlich. | Bild: Schuler, Andreas

Der Gemeinderat sprach sich 2019 dagegen aus, die HSG weiterhin mit einem Betrag in Höhe von 100.000 Euro zu unterstützen. Bis dahin organisierten die Handballer besagte Betreuung. „Das haben wir personell gestemmt als Dankeschön an die Stadt“, wie Otto Eblen erklärt. 2020 fiel die Betreuung wegen Corona sowieso aus, im vergangenen Winter stand dann die Frage nach 2021 auf dem Plan.

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„Wir hatten das Gefühl, als würde es als selbstverständlich gelten, dass wir das wieder machen“, so Otto Eblen. „Aber wie gesagt: Das geht nur, wenn wir unsere Leute auch bezahlen können.“ Nach diversen Verhandlungen erhielt die HSG dann die Gebühr für die Teilnahme – 115 Euro pro Kind und pro Woche. „Da mussten wir zwar auch draufzahlen, aber das war es uns wert“, erklärt der HSG-Präsident. In den vergangenen Jahren habe sein Verein mehrere tausend Kinder und Jugendliche sportlich betreut.

Erzieher Amin Hilali vom Kinderhaus am Rhein (links) und HSG-Trainer Kai Mittendorf lassen die Sportgarten-Kinder „Zauberer und ...
Erzieher Amin Hilali vom Kinderhaus am Rhein (links) und HSG-Trainer Kai Mittendorf lassen die Sportgarten-Kinder „Zauberer und Feen“ spielen. Ein Bild, das im Jahr 2019 entstanden ist. | Bild: Kirsten Astor

Als Corona-Hilfe erhielt der Verein für das Jahr 2021 von der Stadt 50.000 Euro mit der Aussicht auf mehr, sollte es nötig sein. „Fakt ist aber, dass wir nur aufgrund staatlicher Hilfen den Laden am Laufen halten konnten“, erzählt Otto Eblen. Jede andere Stadt eines Zweitligisten habe 100.000 bis 150.000 Euro Soforthilfen bezahlt. Unternehmen und Sponsoren wie Schmieder wären zur Seite gesprungen und hätten den Verein unterstützt, auch Munir Hizli vom Sportcenter. „Die Wirtschaft hat mittlerweile gelernt., wie wichtig ein befriedetes soziales Umfeld für Familien und Kinder ist“, sagt Otto Eblen. „Und so etwas kostet nun mal Geld, das kommt nicht von alleine.“