Die HSG Konstanz ist seit jeher frei von dem Verdacht, sich neuen Wegen zu verschließen. Der Verein betreute schon in den 1990er Jahren viele hundert Kinder im Vorschul- und Schulalter, band so frühzeitig ganze Generationen an den Handballsport.

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Die HSG setzte zur selben Zeit bereits auf die Zusammenarbeit mit Krankenkassen, um Zivilisationskrankheiten bei jungen Menschen vorzubeugen. Bei der Verpflichtung neuer Spieler werden traditionell die lokale Wirtschaft und die Universität als Faustpfand genutzt.

Derzeit leider unvorstellbar: eine volle Schänzlehalle.
Derzeit leider unvorstellbar: eine volle Schänzlehalle. | Bild: Peter Pisa

Nicht zuletzt dieser immer wieder aufflackernde Pioniergeist hat dem Verein sportlichen Erfolg und bundesweites Renommee eingebracht. Dabei ging es den Entscheidungsträgern nie darum, viel und immer mehr Geld zu verdienen – die HSG wollte als Bestandteil der Stadt ihren Teil zum Gelingen der Gesellschaft beitragen.

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Zuletzt unterstrich Oberbürgermeister Uli Burchardt, „dass die HSG zu Konstanz gehört und für das Ansehen und Funktionieren der Stadt viel beigetragen hat und immer noch viel beiträgt“. Umso mehr verwunderte, dass der städtische Zuschuss bereits vor der Pandemie zusammengekürzt wurde.

Ärmel hochkrempeln statt jammern

Während andere Vereine jammern, macht die HSG Konstanz wieder einmal aus der Not eine Tugend, krempelt die Ärmel hoch und versucht, die steigenden Kosten, beispielsweise durch wöchentliche Corona-Tests der Mannschaft und einbrechende Einnahmen durch Geisterspiele, auf weniger herkömmlichen Wegen zu kompensieren.

Bild 2: Fans als Sponsoren? Der von der Pandemie arg gebeutelte Handballverein HSG Konstanz sucht nach neuen Wegen aus der Krise
Bild: HSG Konstanz

Ein Crowdfunding soll mithelfen, das finanzielle Überleben zu sichern. „Wann immer es schwierig wurde, konnten wir uns auf unsere besonders enthusiastischen Anhänger verlassen“, sagte Präsident Otto Eblen bereits während des ersten Lockdowns im Frühjahr.

Otto Eblen bittet um Unterstützung

„Unverschuldet sind wir in eine finanziell, organisatorisch und sportlich schwierige Situation geraten“, erklärt er und macht klar: „Wir können diese Krise nur meistern, wenn wir auf die Unterstützung der HSG-Freunde, unserer Sponsoren, aber auch der ganzen Stadt Konstanz bauen können.“

Aktion läuft noch bis 15. Dezember

40.000 Euro lautet das Ziel – im Laufe des Freitags kamen bereits knapp 27.000 Euro von 189 Spendern zusammen. Die Aktion läuft noch bis zum 15. Dezember. Die Spendenfreudigkeit soll nicht unbelohnt bleiben. „Mit vielen Ideen von Sponsoren und Unterstützern als Dankeschön für jeden Teilnehmer“, schreibt Pressesprecher Andreas Joas.

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Squash mit Zweitliga-Kreisläufer Markus Dangers, Grillen mit Michel Stotz oder Kinderbetreuung mit Maximilian Wolf, trainieren mit den Profis, in Spielen getragene Trikots mit Unterschriften der jeweiligen Spieler, Schmuck, Gutscheine, ein von allen Spielern signiertes Original-Trikot des FC Bayern – jeden Tag werden Prämien verteilt.

Direkt zum Crowdfunding im Internet:
http://kommunales-crowdfunding.de/hsgkonstanz