Tarek Amin ist in der Karate-Welt seit mehreren Jahrzehnten bekannt. Er war Mittelmeermeister, Militärweltmeister oder Afrikameister, außerdem betreute er als Diplom-Mentaltrainer die Nationalmannschaften von England, Ägypten, Norwegen und Österreich.
Unmittelbar vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie wurde er vom Deutschen Karate-Verband zum Honorar-Mentaltrainer sämtlicher Auswahlteams berufen – eine ganz besondere Ehre für den Mann, der Anfang der 1990er Jahre aus Ägypten nach Konstanz zog und seither hier seine zweite Heimat gefunden hat.
„Der Deutsche Karate Verband DKV ist der offizielle und größte Fachverband für Karate in Deutschland. Er wird als einziger Fachverband vom Bundesministerium des Inneren gefördert und ist als Mitglied des Deutschen Olympischen Sportbundes vom IOC anerkannt“, erklärt er.
Sportdirektor Christian Grüner sowie Bundestrainer Thomas Nitschmann kontaktierten Tarek Amin im vergangenen Jahr. Sie fragten sich, warum der Ägyptischer Verband bei den Mittelmeermeisterschaften 35 Medaillen gewinnen konnte – und landeten bei der Suche nach der Antwort schließlich bei Mentaltrainer Tarek Amin, den sie von vielen Kämpfen bereits gut kannten. Christian Grüner hieß den Konstanzer in einem offiziellen Grußwort des Verbandes Ende 2019 offiziell willkommen.
„Tarek Amin arbeitet bereits sehr erfolgreich mit der ägyptischen und österreichischen Nationalmannschaft zusammen und betreute auch das Deutsche Meisterteam Kumite von Schleswig Holstein. In enger Zusammenarbeit mit unserem DKV-Verbandspsychologen Dr. Sebastian Altfeld wird Tarek seine Erfahrungen einbringen, um mental bei unseren Athleten die letzten Prozente heraus kitzeln zu können. Wir wünschen ihm bei seiner neuen Aufgabe viel Erfolg“, schrieb er unter anderem.
Kurz vor dem Lockdown betreute der 53-Jährige deutsche Auswahlteams in Paris, Budapest sowie in Vorarlberg und gewann mit ihnen erste Medaillen; im kommenden Jahr reist er mit den Athleten jeweils für ein paar Tage zu Turnieren nach Dubai, Paris, Tampere, Göteborg oder Paris.
Der grundlegende Erfolgsgedanke
Tarek Amin hat viele Wege, Sportler zu stärken. Grundlegend ist für ihn dieser Gedanke: „Krampfhafte Gedanken an negative Dinge – bei Sportlern zum Beispiel Niederlagen – erzeugen Druck, der alles andere als leistungsfördernd ist.“
Natürlich könne man ein nächstes Spiel verlieren, aber der Gedanke daran müsse aus dem Kopf, dürfe nicht präsent sein. Wichtig sei, dass das Positive in den Köpfen vorhanden sei: „Dass man aufs Spielfeld läuft und sich freut, spielen zu dürfen und dass man siegen will, anstatt daran zu denken, dass man verlieren könnte.“