Die Schranken an den Bahnübergängen Schneckenburgstraße und Petershauser Straße sind unten. Dort gibt es für Radfahrer und Fußgänger gerade kein Durchkommen. Aber das ist halb so wild, es gibt die Z-Brücke.
Seit März 2018 verbindet das Bauwerk den nördlichen und südlichen Stadtteil Petershausen West über die Gleise hinweg. 6,2 Millionen Euro hat der Bau die Stadt Konstanz gekostet. Doch wie haben die Konstanzer die Brücke angenommen?
Im Tagesdurchschnitt nehmen laut Zählung der Stadt 591 Radfahrer und 423 Fußgänger die Brücke – Tendenz steigend (Stand: 2023). Einer dieser Nutzer ist Norbert Wannenmacher vom Arbeitskreis Rad in Konstanz. „Ich selbst befahre die Z-Brücke sehr gerne. Für mich steht die schnelle und autofreie Querung der Bahnlinie im Vordergrund“, lobt er die Brücke.
Ganz perfekt ist das Bauwerk auch für den Radaktivisten nicht: „Die engen Winkel beim Abbiegen auf der jeweils anderen Seite erschweren gerade für Radlern mit größeren Gefährten oder Anhängern das Abbiegen.“ Er identifiziert noch eine weitere Gefahr.
„Als größtes Problem sehe ich den nicht barrierefreien Abgang auf der Nordseite der Brücke – also auf der Seite der Zeppelin Gewerbeschule. Dort gewinnen die Radfahrer durch das Gefälle schnell an Tempo. Dort queren aber auch Fußgänger den Weg, die gerade zum Bahnhof wollen“, sagt er.

Barrierefreier Zugang zu den Bahnsteigen
Die Stadtverwaltung Konstanz ist von der Z-Brücke überzeugt. „Die Z-Brücke ist ein sinnvolles Angebot für Rad- und Fußverkehr zur Querung der Bahntrasse“, sagt Benedikt Brüne, Pressesprecher der Stadt. Neben dem Zielverkehr zur Gemeinschaftsschule, Zeppelin Gewerbeschule und dem generellen Verkehr Richtung Wollmatingen erspare die Brücke auch vielen Radlern und Fußgängern die Wartezeit an den geschlossenen Bahnübergängen in Petershausen. Laut der Stadt ist der Bahnübergang an der Petershauser Straße pro Stunde 20 Minuten geschlossen.
Doch eine weitere wichtige Funktion erfüllt die Z-Brücke: Sie erschließt die Bahnsteige des Haltepunkts Petershausen barrierefrei – dank der Fahrstühle. „Ohne die Brücke wären für Bahnreisende Umwege über einen Bahnübergang bei Abfahrt oder Ankunft in Konstanz-Petershausen ein zu weiter Weg“, sagt Brüne.