Manfred Hensler hat eine Vision: Falls künftig wieder ein Wasserbus das Bodenseeforum mit dem städtischen Hafen verbindet, könnte das Schiff einen Zwischenstopp einlegen. „Dazu wäre der alte Steg am Humboldt-Gymnasium geeignet, schließlich hielt dort früher immer eine Fähre“, sagt der FDP-Stadtrat.
Die Fahrgäste könnten an der Ecke Webersteig/Laube aussteigen und einen Bummel durch die Niederburg machen, anstatt von der Marktstätte in die Fußgängerzone zu gelangen. „Dadurch würde der älteste Stadtteil aufgewertet, denn außerhalb der Gassenfreitage finden nicht viele Menschen dorthin.“
Dazu passt die Nachricht, dass die Stadt nach längerer Verzögerung die lang ersehnte Querungshilfe über den Rheinsteig in die Klostergasse bauen will. Die SPD hatte einen Antrag gestellt, und die Querung wurde Teil des Handlungsprogramms Fußverkehr.
Doch wegen einer unbesetzten Stelle in der Verwaltung wurden einige Projekte verschoben, die bessere Bedingungen für die schwächsten Verkehrsteilnehmer schaffen sollten. Die Querung aber wird voraussichtlich im Herbst 2025 angegangen, wie die Verwaltung auf Nachfrage der FDP-Fraktion mitteilt.
Erst muss der Haushalt genehmigt werden
„Die Planung für den Rheinsteig ist abgeschlossen und liegt vor, die Förderung wurde zugesagt. Allerdings haben wir noch keinen Förderbescheid. Wir hoffen, diesen im ersten Quartal 2025 zu erhalten“, so die Stadt. Voraussetzung für eine Ausschreibung ist allerdings ein genehmigter Haushaltsplan.
„Sobald dieser genehmigt ist, wird die Maßnahme ab Herbst 2025 in die Arbeitsplanung der Bauleiter aufgenommen. Wenn ein Bauleiter frei ist, erfolgen Ausschreibung, Vergabe und anschließend der Bau“, schreibt die Pressestelle.
Auf dem Rheinsteig wird keine Querungsinsel gebaut, denn dafür müssten der Rad- und Fußweg verschmälert werden. Stattdessen wird auf der Nordseite des Rheinsteigs der Radweg nach hinten verlegt. So entsteht eine größere Aufstellfläche für Fußgänger.
Zusätzlich wird dort eine Dunkelampel installiert. Das ist eine Fußgängerampel, die erst aktiv wird, wenn Fußgänger auf den Knopf drücken. Ansonsten bleibt die Anzeige schwarz und wenn kein Auto kommt, kann die Straße überquert werden – wie an der Laube.

Die Ampel hat laut Stadt „eine Sofortanforderung für Fußgängerinnen und Fußgänger sowie taktile und akustische Einrichtungen für mobilitätseingeschränkte Menschen“. Ein Zebrastreifen sei an dieser Stelle nicht möglich, da diese zwischen koordinierten Ampeln liegt. Busse müssten eine grüne Welle haben, hatte Markus Heier vom Tiefbauamt einst gegenüber dem SÜDKURIER erläutert.
Manfred Hensler freut sich: „Mit der Querung bekommen wir ein neues Eingangstor zur Niederburg, nicht nur für Senioren, sondern auch für Touristen. Mit solchen Maßnahmen kann für wenig Geld viel für die Bürger erreicht werden.“