Ein lauer Abend mit beinahe hochsommerlichen Temperaturen konnte nur dienlich sein: Dass der erste Gassenfreitag in diesem Jahr am 2. Mai großen Zuspruch bei den Feierfreudigen erhalten würde, war zu erwarten. Die Veranstaltung ist beliebt und zudem stand sie im Blick der Öffentlichkeit, da aktuell nicht sicher ist, ob sie eine Zukunft hat.

Entspanntes, ruhiges Feiern

In einer ersten Bilanz bestätigt Rolf Huesgen, Vorsitzender des veranstaltenden Vereins Niederburg Vital, die Vermutung: „Wir hatten eine ausgesprochen entspannte Atmosphäre beim Gassenfreitag“, sagt er auf Anfrage des SÜDKURIER. Dazu habe das Wetter beigetragen, die zugewandte Haltung der Gäste sei aber ebenso spürbar gewesen.

Besonders erfreut ist Huesgen über den Zuspruch, den die Veranstaltung in finanzieller Hinsicht erhielt. Er selbst sei mit einer Spendenkasse am Eingang der Inselgasse gesessen, um auf den finanziellen Bedarf aufmerksam zu machen. „Es gab kaum jemanden, der vorbeiging, ohne etwas in die Kasse zu werfen“, sagt er. Er sei daher sehr optimistisch, dass der Verein genügend Geld eingenommen habe, um den nächsten Gassenfreitag zu finanzieren.

Das könnte Sie auch interessieren

Um 5000 bis 6000 Euro geht es

Wie viel Geld braucht es dazu? Im Moment stelle Niederburg Vital 5500 Euro pro Gassenfreitag zur Verfügung, um alles Notwendige zu organisieren. Nicht darin enthalten sind die Kosten für die auftretenden Bands, die jeweils über die Wirte, bei deren Lokal der Auftritt stattfinde, finanziert würden. Die Mehrkosten, die bisher der Verein trägt, entstehen durch die verschärften Sicherheitsbestimmungen.

So mietet er Truck-Sperren an den Straßeneingängen von einer Firma, die auch die Aufstellung und den Abbau übernimmt. Diese sollen Anschläge, wie sie in Mannheim und München passiert sind, möglichst verhindern. An anderen Zugängen zum Fest stehen Security-Mitarbeiter. Auch ihre Zahl wurde erhöht. „Fluchtwege müssen beschildert werden und eine Notbeleuchtung brauchen wir auch für den Fall eines Stromausfalls.“

Das könnte Sie auch interessieren

Die Polizei hat nahezu keine Vorkommnisse zu melden, wie Katrin Rosenthal, Sprecherin des Polizeireviers Konstanz, berichtet. Es habe einen Anruf wegen einer Ruhestörung gegeben, allerdings erst um ein Uhr und bezogen auf eine Gaststätte – „eine Überprüfung ergab keine Auffälligkeit“. Die Zahl der insgesamt beim Gassenfreitag Feiernden sei kaum realistisch anzugeben. In Hinsicht auf das Sicherheitskonzept stehe die Polizei in engem Austausch mit der Stadt.

Rolf Huesgen und seine Mitorganisatoren – im Orga-Team versammeln sich zwölf bis 15 Personen – können nun mit einem gelungenen Auftakt auf die Zukunft der Veranstaltung blicken. „Wir machen einen Kassensturz und dann wissen wir, ob eine Weiterführung des Gassenfreitags realistisch ist. Ich bin aber sehr optimistisch“, sagt Huesgen. Zudem gebe es eine Beschwerde der Lärmschutzinitiative, in dieser Sache sei Niederburg Vital in engem Austausch mit der Stadtverwaltung. Auch damit werde man einen Umgang finden können.