Zwei mögliche Veranstalter, also zwei Autokinos? Dies wäre aus Sicht der Stadtverwaltung zumindest vorstellbar. Sie folgt bei dem Thema der Linie des Landratsamts und hatte die Idee zunächst wegen „zahlreicher ungeklärter Risiken“ abgelehnt.
Stadt arbeitet an Genehmigung für Konzept auf Klein Venedig
Nun hat sich die Situation geändert. Die Errichtung eines Autokinos wird unter Beachtung entsprechender Auflagen „als machbar eingeschätzt“, so die städtische Mitteilung. Am Donnerstag wurde der Gemeinderat in reduzierter Sitzung über zwei Anträge für Autokinos in Kenntnis gesetzt.
Mit einem Veranstalter arbeite die Stadt an der Genehmigung eines Konzepts für Klein Venedig. Koordinierend unterstützt werde sie dabei von der Marketing und Tourismus Konstanz GmbH (MTK).
Oberbürgermeister Burchardt: „Wir können nur genehmigen, was beantragt ist“
Oberbürgermeister Uli Burchardt reagierte auf Kritik, wonach diese Gespräche nicht mit dem Konstanzer Veranstalter Kokon erfolgen, sondern mit der Singener Agentur Bonanza Events. „Wir können nur genehmigen, was beantragt ist“, erklärte er. Kokon habe lediglich lose angefragt und hierfür mit der MTK nicht die richtige Stelle gewählt.
Von der Existenz eines konkreten Konzepts von Kokon habe er durch den SÜDKURIER erfahren, erklärte Burchardt. Bürgeramtsleiterin Anja Risse betonte: „Es bestand für alle Chancengleichheit“. Bonanza sei mit dem offiziellen Antrag schneller gewesen. Die Firma Kokon, die fünf Tage später dran war, „versuchen wir aber auch noch irgendwo unterzubringen“, sagte Burchardt im Rat.
Kokon nimmt vom Projekt Autokino in Konstanz Abstand
Das ist nicht mehr nötig. Denn für Kokon hat sich das Thema Autokino in Konstanz erledigt, wie das Unternehmen auf Anfrage mitteilt. Dieses bedauere die Entscheidung, dass das Areal auf Klein Venedig dem Konkurrenten aus Singen zugesagt worden ist, da gemeinsam mit Partnern aus der Stadt viel Energie in die Entwicklung eines tragfähigen Konzepts geflossen sei.
„Obwohl ein so schnelles Vorgehen bei der Platzvergabe für Konstanz ungewöhnlich ist, akzeptieren wir den Gang der Dinge, nehmen von diesem Projekt Abstand und werden keine weiteren Standorte für ein Autokino in Konstanz in Betracht ziehen“, so die Stellungnahme von Kokon.
Idee im Gemeinderat: Rad-Rikschas statt Autos?
Doch passt ein Autokino überhaupt zur Radstadt? Oberbürgermeister Burchardt räumte „ein gewisses Störgefühl“ ein. Die Stadt wolle sich aber nicht sperren. Das Junge Forum Konstanz (JFK) und die Freie Grüne Liste (FGL) bezeichneten das Areal auf Klein Venedig als falschen Standort.
Während FGL-Stadtrat Normen Küttner den Parkplatz am Brückenkopf Nord nahe dem Bodenseeforum als Alternative nannte, ging Matthias Schäfer (JFK) noch weiter: „Ein Autokino hat jetzt schon jede Stadt, Konstanz braucht ein Alleinstellungsmerkmal. Warum nicht zum Beispiel mit Rad-Rikschas arbeiten?“, fragte er. Zur weiteren Diskussion kam es nicht – es ging schließlich um eine Kenntnisnahme