Im Juni 2023 schlägt die Bombe ein. Die Wohnungsbaugesellschaft Konstanz (Wobak) verkündet, sie sehe sich unter den derzeitigen Rahmenbedingungen nicht in der Lage, das Senioren-Projekt in der Ortsmitte von Dettingen wirtschaftlich zu realisieren. Die Baukosten seien zu hoch, ebenso die Finanzierungszinsen, erklärten Vertreter des Unternehmens.

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Geplant waren eine Anlage fürs Seniorenwohnen, eine Pflege-WG und eine Tiefgarage mit 50 oder 52 Plätzen. Die Malteser hatten Interesse gezeigt am Betrieb des Seniorenwohnens und der Pflege-WG. Jetzt sucht die Stadt einen Bauherrn für das 9,1-Millionen-Euro-Projekt. Sollte es in Holz umgesetzt werden, kämen nochmals 480.540 Euro hinzu. Das Projekt war seit dem Jahr 2020 geplant worden. Im Technischen Ausschuss bringen Stadträte ihre Enttäuschung zum Ausdruck.

„Zwei Jahre wurden verplempert“

Ortsvorsteher und CDU-Stadtrat Roger Tscheulin warnt im Technischen Ausschuss vor Wut in Dettingen. Es sei enttäuschend, dass die Wobak jetzt ausgestiegen sei. Er hat den Eindruck: „Zwei Jahre wurden verplempert.“ Mit Blick auf Dettingen stellt er fest: „Wir warten darauf, dass etwas realisiert wird.“ Es sei frustrierend, wenn schöne Pläne wieder eingestampft werden. Werde es auch mit dem Bürgerhaus in Dettingen nichts, dann werde aus der Enttäuschung Wut. „Dann ist der Zapfen ab. Die Leute wollen sich nicht mehr verar....lassen.“

Ein Lagerschuppen für Vereine, das sei seit 2016 das einzige Projekt, das im Zuge der Städtebauförderung in Dettingen verwirklicht worden sei. Er hofft, dass die Malteser weiter Interesse am Senioren-Projekt in der Ortsmitte haben. „Ich kann nur plädieren, dran zu bleiben“, sagt Roger Tscheulin in der Sitzung.

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Alfred Reichle (SPD) stellt ebenfalls fest, das Seniorenwohnen im Ortskern von Dettingen wäre ein „wunderbares Projekt“, wenn es denn realisiert würde. „Das wäre für Dettingen ein Fortschritt.“ In Richtung Wobak sagt er: „Es ist schade und ärgerlich, dass sie uns so lange hingehalten haben.“ Der Stil sei nicht gut gewesen.