Der 25. März könnte für Konstanzer Häuslebauer ein wichtiges Datum sein. An diesem Tag haben private Bauherren die Chance, ein kleines Baugrundstück am nördlichen Stadtrand zu finden. Es geht um das Projekt „Heimat Hafner“. Denn an jenem letzten Dienstag im Monat findet um 18 Uhr im Konzil (Unterer Konzilsaal) eine Informationsveranstaltung der Stadt Konstanz zum geplanten Neubaugebiet statt – genauer gesagt zur Grundstücksvergabe. Ein paar Details hat der SÜDKURIER bereits jetzt in Erfahrung gebracht.
Welche Grundstücke stehen zum Verkauf?
In der ersten Runde können interessierte Bürger eines der ersten 180 Grundstücke erwerben, auf denen „Town- und Rheinhäuser“ entstehen sollen. Ziel ist, dass die Bauherrn dort selbst einziehen. Für die größeren Wohngebäude (Geschosshäuser) können sich Baugesellschaften bewerben, die gemeinwohlorientiert sind, zum Beispiel kommunale Unternehmen oder Genossenschaften. Allerdings richtet sich die Informationsveranstaltung Ende März nicht an diese Interessensgruppe.

Die Besonderheit beim Projekt Hafner: Nicht das höchste Gebot erhält den Zuschlag, sondern das beste Konzept. Denn die Stadt hat einen „Wettbewerb der Ideen“ ausgeschrieben. Das bedeutet: Die Zusage für das Grundstück erhält derjenige, der die beste Idee präsentiert. Miriam Burkhardt, Pressereferentin der Stadt für das Projekt Hafner, erklärt: „Die den Auswahlkriterien im Gesamten am besten entsprechende Idee erhält den Zuschlag.“
Geld ist dabei kein Kriterium, das den Zuschlag sichert, denn die Grundstücke werden zu einem Festpreis vergeben. „Dies würde dem Ziel der Spekulationsfreiheit widersprechen, die ein wesentliches Merkmal der Gesamtmaßnahme ist“, erklärt Miriam Burkhardt. Die Stadt Konstanz achtet immer mehr darauf, dass neue Wohngebiete oder Bauprojekte auch den sozial Schwächeren und Normalverdienern zugutekommen. Das hat die Stadt Konstanz in ihrem Handlungsprogramm Wohnen so festgelegt.
Wer also mehr Geld für ein Hafner-Grundstück bietet, erkauft sich keinen Vorteil. Menschen mit einem Konzept für Mehrgenerationswohnprojekte, eine Baugruppe für mehrere Reihenhäuser oder wer generell eine besondere Form des Zusammenlebens entwickelt, hat bessere Chancen.
Wann erhalten Bewerber den Zuschlag?
Ein bisschen Geduld müssen künftige Bauherren beweisen. „Der Vergabeprozess im ersten Vergabeabschnitt startet voraussichtlich Ende 2026“, sagt Miriam Burkhardt. Planungssicherheit soll es aber schon ab der Anhandgabephase geben. Unter diesem Begriff wird eine Art Reservierung für das Grundstück verstanden. Für Reihenhäuser und bei den für Baugruppen vorgesehenen Grundstücken soll dies der Fall nach zehn Monaten sein.
Die ersten Baumaßnahmen für die Hochbauten sind aktuell für Herbst 2027 vorgesehen, zwei weitere Bauabschnitte sollen dann etappenweise folgen. 2038 könnte der Traum vom neuen Stadtteil dann schlüsselfertig sein.

Auf 45 Hektar soll Wohnraum für über 6000 Menschen entstehen. Für sie sind unter anderem mehrere Schulen, Kindertagesstätten und Pflegeheime vorgesehen. Durch das ganze Quartier sollen sich öffentliche Gärten und Grünflächen ziehen. Hinzu kommen 15 Hektar Fläche für Gewerbe.
Was kostet es?
Wie teuer sind die Grundstücke? Die Antwort auf diese Frage brennt natürlich vielen unter den Nägeln. Denn bisher hat die Stadt dazu noch keine Angaben gemacht – auch auf mehrfache SÜDKURIER-Nachfrage nicht.
Bis zum 25. März will sich die Stadt auch weiterhin in den Mantel des Schweigens hüllen. „Die voraussichtlichen Grundstückspreise werden während der Veranstaltung erstmalig kommuniziert. Diese ergänzt um beispielhafte Modellrechnungen hinsichtlich der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zum Bauen am Hafner und der voraussichtlichen Baukosten“, beantwortet die Pressereferentin die Frage und belässt es dabei.
Auch Gewerbeflächen wird es am Hafner geben. Dafür soll es noch eine gesonderte Informationsveranstaltung geben. Die Stadt möchte diesen Sommer noch die Details zu der Veranstaltung bekanntgeben.
Wie viele Grundstücke gehören mittlerweile der Stadt?
Die Stadt will in drei Abschnitten bauen. Von daher sind erst mal die Grundstücke für den ersten Bauschnitt entscheidend. Hierbei würden nur noch zwei Flurstücke nicht der Stadt gehören – im Oktober 2024 waren es noch sechs Grundstücke. Für das Gesamtprojekt seien aber bereits 72 Prozent der Grundstücke in den Besitz der Stadt übergangen, wie Miriam Burkhardt auf SÜDKURIER-Nachfrage berichtet. 679.836 Quadratmeter hat die Stadt Konstanz damit mittlerweile eingekauft.