Noch herrscht Großbaustelle am Bahnhofplatz. Aber das Ende ist in Sicht. Im kommenden Jahr sollen die Bauarbeiten beendet sein. Ab diesem Zeitpunkt dürfen keine Autos mehr zwischen Lago-Kreisel und Dammgasse fahren; ausgenommen sind Linienbusse, Taxis, Anwohner sowie Lieferanten.
SÜDKURIER-Leser fragen sich aber, warum es eine Ampel direkt am Lago-Kreisel gibt. Sie wähnen gar einen Schildbürgerstreich, da diese Ampel für Staus im Kreisverkehr sorge. Ist eine solche Ampel nicht unnötig, wenn der Großteil der Autos ohnehin den Bahnhofplatz nicht befahren darf?
Der planerische Hintergrund
Derzeit wird der Bahnhofplatz umgestaltet. Zum einen wird die Fläche zum Bahnhof hin erhöht, sodass der Zugang durch das Hauptportal des Bahnhofgebäudes barrierefrei zugänglich sein wird.
Die Bushaltestellen werden zum Teil verlagert. Jene, die bislang vor dem ehemaligen Postgebäude war, wird künftig in Richtung ehemaliges Finanzamt verlagert. Taktile Leitsysteme für blinde und sehbehinderte Menschen, auf die Stephan Grumbt als Behindertenbeauftragter der Stadt großen Wert gelegt hat, werden ebenfalls eingebaut.
Für mehr Teilhabe
Damit auch sehbehinderte Menschen sicher über den später verkehrsberuhigten Platz gelangen, werden auch sogenannte Bedarfsampeln benötigt, die nur dann eingeschaltet werden, wenn der Fußgänger die entsprechende Taste drückt. Dabei handelt es sich um jene nahe dem Kreisverkehr beim Lago und die schon bestehende Ampel nahe der Marktstätte.
Blinde und sehbehinderte, aber auch andere mobilitätseingeschränkte Menschen, können dann sicher die Straße queren, so Markus Heier, Abteilungsleiter Verkehrssteuerung und Straßenplanung. Heier und seine Kollegen gehen davon aus, dass die beiden Ampeln allerdings gar nicht so oft benötigt werden, da das Verkehrsaufkommen wesentlich geringer sein werde.
Wie wird das Durchfahrverbot signalisiert?
„Zwischen Signalanlage Gruner und Dammgasse wird eine Fußgängerzone eingerichtet und entsprechend beschildert, Lieferverkehr 6 bis 10 Uhr frei, Bus und Rad generell zulässig“, schreibt die Pressestelle der Stadt Konstanz auf SÜDKURIER-Anfrage. Damit werde der Individualverkehr ausgeschlossen; Anwohner könnten selbstverständlich einfahren.
Rückstaus im Kreisel könne es natürlich trotzdem immer mal wieder geben, sei es durch Stau in der Bodanstraße oder eben aufgrund einer Grün-Anforderung durch Fußgänger, so die Pressestelle, die aber klarstellt: „Das wird aber nicht die Regel, sondern eher die Ausnahme sein.“