Noch diesen Monat will die Stadt mit dem Umbau eines Teils der Eichhornstraße zur Fahrradstraße beginnen. Dies kündigte der städtische Beauftragte für Radverkehr Gregor Gaffga im Technischen Ausschuss auf Nachfragen hin an. Der Abschnitt zwischen Christiani-Wiese und Kreisverkehr an der Jakobstraße soll neu gestaltet werden. Bis Ostern soll dann alles vollendet sein. „Das ist der angestrebte Zeitplan“, so Gaffga.

Ziel des Projekts: Radfahrer sollen bequem das Strandbad Horn erreichen, und Autofahrer wieder mit maximal Tempo 30 in beide Richtungen auf der Straße unterwegs sein dürfen. Die Anfang Dezember vom Technischen Ausschuss einstimmig beschlossene Radstraße soll eine Einbahnregelung auf einem Teil der Eichhornstraße ablösen. Diese hatte die Stadtverwaltung testweise eingeführt, aber Proteste von vielen Seiten geerntet.

Bild 1: Jetzt kommen zwei neue Radstraßen für Konstanz: Bis Ostern soll bereits ein Teil dieses Vorhabens geschafft sein
Bild: Cornlia Müller

Autofahrern aus Richtung Innenstadt war der direkte Weg zum Freibad Horn und die umliegende Gastronomie versperrt. Sie mussten Umwege über die Mainaustraße, die Hermann-von-Vicari-Straße und die Jakobstraße nehmen.

Bald sollen sich wieder alle Verkehrsarten in beiden Richtungen auf der Straße bewegen dürften, Radfahrer aber den Vorrang haben. Ursprünglich sollten diese die Fahrbahn gar nicht nutzen, sondern auf einen Waldweg ausweichen. Auch diese Regelung hatten Radfahrer jahrelang kritisiert.

Noch ist die Einbahnregelung ausgeschildert

Im Hintergrund sei schon am Projekt Radstraße gearbeitet worden, sagte Gaffga im aktuellen Ausschuss. So seien Pläne für die Beschilderungen und Markierungen erarbeitet, und das Material über die Technischen Betriebe bestellt worden. Mit der Lieferung sei in ein bis zwei Wochen zu rechnen.

In Kürze erwartet Gaffga auch eine Antwort auf einen Förderantrag, den er beim Regierungspräsidium eingereicht habe. Ihm sei eine zügige Bearbeitung in Aussicht gestellt worden. Mehrere Räte mahnten im Ausschuss, gastronomische Betriebe müssten zur Saisoneröffnung wieder direkt mit dem Auto erreichbar sein. Gaffga geht davon aus, dass dies der Fall sein wird. Aktuell ist noch die umstrittene Einbahnregelung ausgeschildert.

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Noch bis zum Sommer soll ein weiteres Großprojekt für den Radverkehr in Konstanz umgesetzt sein: Die Weiterführung der bestehenden Radstraße an der Schottenstraße über die Schützenstraße. An der Kreuzung mit der Gottlieber Straße werde erst einmal mit einer Mittelinsel als Querungshilfe für Fußgänger und mit viel Farbe gearbeitet, kündigte Gregor Gaffga an.

Der große Umbau erfolge, sobald im Haushalt Gelder dafür bereit gestellt werden. Die in der Schützenstraße wegfallenden 25 Parkplätze für Anwohner sollten auf dem Döbele ersetzt werden. Daniel Hölzle, Stadtrat der Freien Wähler, kritisierte im Ausschuss, dass im Gegenzug Besucherparkplätze wegfielen.

Wo können die Fahrräder geparkt werden?

Ob das Parkhaus Marktstätte jemals eines für Räder wird, steht in den Sternen. Grundsätzlich sei der Betreiber bereit, auch Räder aufzunehmen, „aber zu keinem sehr günstigen Preis“, stellte Gregor Gaffga fest.

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Auf der anderen Seite reiften Pläne mit der Deutschen Bahn für eine neue Ladenzeile am Bahnhof und einer großen Abstellanlage für Räder. Das wäre die bessere Lösung, stellte Gaffga fest. CDU-Stadtrat Heinrich Fuchs regte an, mit dem Betreiber des Parkhauses Markstätte zu sprechen, ob dieser nicht auch für zwei bis drei Jahre Platz für Räder zur Verfügung stellen könne.

Dieses Jahr soll der Ausbau von Radstellplätzen an Bushaltestellen und in den Stadtteilen vorangehen. Unter anderem sollen am Susosteig 20 Radboxen entstehen. Förderanträge für den Aufbau weiterer Stellplätze an Bügeln sind gestellt an der Anlegestelle des Katamarans im Hafen, in der Dammgasse, in der Bahnhofstraße und am Fischmarkt.

Zur Frage, wo denn große Räder wie Lastenräder ihren Platz finden, sagte Gregor Gaffga: Erst einmal müsse es genügend Stellplätze für die üblichen Räder geben, dann könne man an Plätze für Spezialräder denken. „Das ist für mich der zweite Schritt“. Bis dahin könnten auch Lastenräder die normalen Radbügel nutzen.

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