Immer wieder spinnt das Mobilfunknetz bei Großveranstaltungen in Konstanz herum. Dabei ist Handyempfang so wichtig. Nicht nur in Ernstfällen, um Hilfe zu rufen. Auch um sich bei Veranstaltungen wiederzufinden oder auch in manchen Fällen auch um die E-Mail mit dem QR-Code für das Ticket rauszusuchen. Umso ärgerlicher ist es da, wenn das Netz gerade dann Probleme bereitet oder gar ganz ausfällt. Die Netzbetreiber, Telekom, Vodafone und O2-Telefonica, sehen das Netz in der Konzilstadt jedoch gut aufgestellt.

Netzqualität leidet bei Großveranstaltungen

Komplettausfälle des Mobilfunknetzes bei Großveranstaltungen sind den drei großen Unternehmen nicht bekannt: „Uns liegen keine Erkenntnisse vor, die Ihre Annahme bestätigen“, meint Helge Buchmeister, Pressesprecher bei Vodafone. Dabei berichteten einige der rund 8000 Besucher des Sommerkonzerts von Peter Fox im Juli davon, dass telefonieren oder Nachrichten versenden, auf dem Areal Klein Venedig nicht mehr möglich war.

Allerdings bestätigen alle von uns angefragten Unternehmen, dass es bei Großveranstaltungen – wie dem Seenachtfest – zu einer schlechteren Netzqualität kommt. Der Grund dafür ist recht einfach, wie Buchmeister weiter erläutert. „Alle Nutzer im Umkreis einer Mobilfunkzelle teilen sich die Kapazität.“ Dies führe zu einer starken Auslastung.

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Datenbedarf ist gestiegen

Dass die Netzqualität leidet, hat den Hintergrund, dass der Bedarf an Daten immer größer wird, erklärt die Sprecherin der Telekom, Lena Raschke: „Allein im vergangenen Jahr ist der Datenverkehr in unserem Netz wieder um 30 Prozent gestiegen.“

Alle Betreiber versichern, dass die Region Konstanz für den täglichen Bedarf gut ausgerüstet ist. Die Anbieter haben jeweils mehr als 20 Standorte in der Stadt, teilweise auch mit 5G-Netz, berichten die drei Unternehmenssprecher übereinstimmend. Die Telekom und Vodafone wollen in den kommenden Jahren weitere Standorte errichten, heißt es gegenüber dem SÜDKURIER.

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Zusatzmasten sollen helfen

Dennoch reichen die vorhandenen Kapazitäten nicht immer aus, berichtet Stefanie Sieverding, Sprecherin von O2-Telefonica: „Für Großveranstaltungen, wo für eine kurze Zeit zehntausende Menschen zusammenkommen, werden in der Regel zusätzliche Netzkapazitäten benötigt.“

Um erreichen, dass es keine Ausfälle im Handynetz bei Großveranstaltungen gibt, setzen die Telekommunikationsunternehmen auf mobile Funkstationen. „Dies gilt auch für das Seenachtsfest“, erklärt Helge Buchmeister von Vodafone.

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Diese Stationen werden dann nur für eine gewisse Zeit dort aufgebaut. Die Antennen für das Seenachtfest sind rund 20 Meter hoch und sollen ausreichend Kapazität für die tausenden Kundinnen und Kunden, die sich bei der Großveranstaltung auf kleinem Gebiet versammeln, zur Verfügung stellen, so Vodafone.

Auch die anderen Anbieter haben diese mobilen Stationen im Angebot. Jedoch müssen sie jedes Mal von den Veranstaltern oder der Stadt dazu angefragt werden und Standorte, die mit Strom versorgt sind, ausgewiesen werden. Sollte das Netz trotzdem nicht die volle Qualität liefern, gilt aber grundsätzlich immer: Notrufe an die 112 (Feuerwehr und Rettungsdienste) oder 110 (Polizei) haben Vorrang.

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