Von Mai bis Oktober finden immer am ersten Freitag des Monats die beliebten Gassenfreitage in der Niederburg statt. So ist es Tradition. Doch eben mit dieser Tradition muss der Verein Niederburg Vital als Veranstalter jetzt brechen. Er sagt das für den 3. Oktober geplante Ereignis ab. Der Grund ist schlicht und ergreifend: „Nach derzeitigem Kassenstand können wir ihn uns definitiv nicht leisten“, bedauert dessen Vorsitzender Rolf Huesgen.

Die Sicherheitsauflagen für die Gassenfreitage sind in diesem Jahr erhöht worden, was höhere Kosten zur Folge hatte. Wie viel Geld muss der Verein insgesamt für die Veranstaltungen ausgeben? „Es sind 6000 bis 6.500 Euro pro Gassenfreitag“, berichtet Rolf Huesgen. „Die haben wir aktuell nicht verfügbar.“ Zumal die Auflage im Oktober erfahrungsgemäß die am schlechtest besuchte Auflage der Reihe ist, wie Huesgen bereits in der Vergangenheit angab.

„Nach derzeitigem Kassenstand können wir ihn uns definitiv nicht leisten“, bedauert Rolf Huesgen, Vorsitzender des Vereins Niederburg Vital.
„Nach derzeitigem Kassenstand können wir ihn uns definitiv nicht leisten“, bedauert Rolf Huesgen, Vorsitzender des Vereins Niederburg Vital. | Bild: Scherrer, Aurelia | SK-Archiv

Der Verein hatte zwar Spenden unter den Besuchern gesammelt, doch die Freigiebigkeit habe allerdings von Mal zu Mal nachgelassen, berichtet Huesgen, fügt aber an: „Es ist schön, dass die Bereitschaft da ist, aber wir müssen noch nach anderen Lösungen suchen.“

Der Vorsitzende will manches geraderücken

Gleichzeitig will er klarstellen: „Die Absage hat nichts damit zu tun, dass wir den Sicherheitskräften Feiertagszuschläge hätten bezahlen müssen.“ Ohnehin sei aber so oder so nicht genug Geld in der Vereinskasse, um die Veranstaltung finanziell stemmen zu können. „Wir wären sonst definitiv ins Minus gekommen und das geht nicht als Verein“, sagt Rolf Huesgen und fügt an: „Man kann nur das Geld ausgeben, das da ist.“

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Worüber er sich ärgert: In den sozialen Netzwerken gebe es einen Account, der suggeriere, im Namen der Organisatoren des Gassenfreitags Beiträge zu veröffentlichen. „Davon wollen wir uns ausdrücklich distanzieren“, so Huesgen. „Es ist unfair, Dinge zu behaupten, die nicht mit uns abgesprochen sind.“ Entgegen diesen Beiträgen hält Huesgen ausdrücklich fest: „Wir haben ein gutes Einvernehmen mit der Stadt und fühlen uns von der Verwaltung unterstützt.“

Der Verein arbeitet an der Zukunft

Der Vorstand bedauere es sehr, dass die Gassenfreitags-Saison in diesem Jahr ein vorzeitiges Ende finde. „Aber wir haben die feste Absicht, dass die Gassenfreitage im Jahr 2026 fortgeführt werden. Wir arbeiten mit Hochdruck daran“, so Huesgen.

Aktuell suchten der Vorstand und die Mitglieder nach Möglichkeiten, wie es weitergehen könne. Im Fokus stehe dabei selbstverständlich, die finanzielle Grundlage zu schaffen, um den Veranstaltungsreigen ausrichten zu können. Ideen gebe es bereits, spruchreif sei aber noch nichts. „Im November werden wir sicherlich ein bisschen Land sehen“, ist Rolf Huesgen zuversichtlich.