Weil die Mindestabstände nicht eingehalten werden, könnten die Planschbecken für Kinder in den Strandbädern Horn und Litzelstetten dieses Jahr erneut nicht öffnen, teilte die Stadtwerke-Pressestelle Mitte Juni auf SÜDKURIER-Anfrage mit. Übrig blieb einzig das Kinderbecken der Bodensee-Therme, da es größer sei.

Denn auch das Becken beim Rheinstrandbad kann nicht öffnen, aus technischen Gründen. Es sei an denselben Wasserkreislauf angeschlossen wie das Becken des Hallenbads am Seerhein, das diesen Sommer ausnahmsweise geöffnet bleibt für den Vereinssport. Beim gleichzeitigen Betrieb von Kinderbecken und Hallenbad-Becken könnten die Wasserwerte nicht eingehalten werden, so die Stadtwerke-Pressestelle.

Widerstand aus dem Gemeinderat gegen Schließung der Planschbecken

Einige Lokalpolitiker wollten nicht akzeptieren, dass Konstanzer Kinder dieses Jahr nur in einem Becken planschen können – und ihre Eltern dafür noch Eintritt zahlen müssen.

Die Fraktionen der Freien Grünen Liste (FGL) und des Jungen Forums (JFK) reichten im Vorfeld der jüngsten Gemeinderatssitzung einen Eilantrag ein, mit dem sie forderten, dass die Kinderbecken der Strandbäder „gefüllt und den Kindern zur Verfügung gestellt werden“. Gerade jetzt sei das wichtig, da sich aufgrund der Corona-Pandemie viele Familien mit kleinen Kindern eine Urlaubsreise nicht leisten könnten oder wollten.

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Prüfung durch Bädergesellschaft zeigt: Kinderbecken müssen saniert werden

Die Bädergesellschaft Konstanz (BGK) prüfte daraufhin, ob eine Öffnung der Planschbecken in den Strandbädern doch noch möglich sei, wie BGK-Geschäftsführer Robert Grammelspacher nun im Gemeinderat ausführte. Resultat: Es geht nicht, die beiden Planschbecken bleiben diesen Sommer definitiv geschlossen.

Robert Grammelspacher, Geschäftsführer der Bädergesellschaft Konstanz (BGK)
Robert Grammelspacher, Geschäftsführer der Bädergesellschaft Konstanz (BGK) | Bild: Marcel Jud/SK-Archiv

Beim Strandbad Horn sei bereits länger bekannt, dass das Becken saniert werden müsse. Aufgrund des coronabedingten Ausgabestopps für die BGK seien die entsprechenden Arbeiten zurückgestellt worden, so Grammelspacher: „Dennoch wurde geprüft, ob eine Öffnung ohne Sanierung möglich ist.“

Doch es habe sich gezeigt, dass die elektrischen Leitungen beim Becken in einem desolaten Zustand seien. Die mit der Prüfung beauftragte Elektrofachfirma rechne mit mehr als vier Wochen, um die Leitungen instand zu setzen. „Das Becken könnte frühestens Ende August in Betrieb genommen werden, im besten Fall. Das ist vage und bringt nichts.“

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Und auch im Strandbad Litzelstetten könne das Kinderbecken nicht in Betrieb genommen werden, erklärte Grammelspacher. Denn dort sei das Becken auf der Hangseite abgesunken, wodurch keine gleichmäßige Durchströmung des Wassers möglich sei. „Somit wäre die Badewasserhygiene nicht gewährleistet.“

Es werde nun der Sanierungsbedarf für die beiden Kinderbecken ermittelt. Im Herbst soll das weitere Vorgehen im Bäderbeirat diskutiert werden.