Das Frühjahr ist für Familien mit Viertklässlern eine spannende Zeit: Denn sie wählen im März ihre Wunschschule aus und müssen dann warten, ob sie dort auch einen Platz bekommen. Die Verteilung geht mal mehr und mal weniger gut auf. In diesem Jahr gibt es um den Wechsel auf die Gymnasien weniger Aufregung als noch 2024.

Damals musste das Ellenrieder-Gymnasium 24 Kinder ablehnen (144 Anmeldungen), das Humboldt-Gymnasium erteilte zwölf Kindern eine Absage (132 Anmeldungen). Dieses Mal geht es fast auf: Das Ellenrieder hatte zum Stichtag am 13. März 133 Anmeldungen, das Humboldt 102; das Gymnasium der Geschwister-Scholl-Schule (GSS) wählten 61 Familien und für das Suso-Gymnasium entschieden sich 88 Kinder (davon 22 im Hochbegabtenzug).

Dies teilt Patrick Hartleitner, Geschäftsführender Schulleiter der Konstanzer Gymnasien und Suso-Rektor, auf Nachfrage mit. Da der Gemeinderat einst beschlossen hatte, dass jedes Gymnasium bis zu vier Klassen bilden kann, musste das Ellenrieder in diesem Jahr 13 Kindern eine Absage erteilen. Die Schule bildet vier Klassen mit je 30 Kindern.

Das Heinrich-Suso-Gymnasium konnte im Vergleich zum Vorjahr zulegen, es meldeten sich im März 2025 dort mehr 28 Kinder mehr an als zum ...
Das Heinrich-Suso-Gymnasium konnte im Vergleich zum Vorjahr zulegen, es meldeten sich im März 2025 dort mehr 28 Kinder mehr an als zum Stichtag 2024 (damals waren es 60 Anmeldungen). | Bild: Hanser, Oliver

Manche Konstanzer Eltern ärgern sich über Abweisung

Auch am Suso und am Humboldt entstehen vier Klassen, an der GSS drei. Immer wieder kommt es zu Unmut unter Eltern, weil sie die Mechanik des Schülerlenkungsverfahrens nicht verstehen oder die Argumente von Schulleitern und Regierungspräsidium (RP) Freiburg nicht nachvollziehen können.

So gab es im vergangenen Jahr Beschwerden, weil das Ellenrieder-Gymnasium fast alle Kinder der Allmannsdorfer Grundschule abgelehnt hatte, obwohl sie teilweise näher an den Innenstadtschulen wohnen als aufgenommene Kinder. Vier Familien legten Widerspruch ein. In diesem Jahr wurden keine größeren Gruppen derselben Grundschule abgewiesen.

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So schreibt jedenfalls Hanna Schönfeld, Leiterin des Ellenrieder-Gymnasiums: „Da es in diesem Schuljahr nur halb so viele Abweisungen sein mussten und die Voraussetzungen anders waren als im vergangenen Jahr, gab es keine Häufung an einzelnen Stellen. Die üblichen Ablehnungskriterien wurden wie immer angewendet (vorrangige Aufnahme von Geschwisterkindern, Abweisung von Kindern, die nicht aus dem deutschen Schulsystem kommen, Zumutbarkeit des Schulwegs).“

„Da es in diesem Schuljahr nur halb so viele Abweisungen sein mussten und die Voraussetzungen anders waren als im vergangenen Jahr, gab ...
„Da es in diesem Schuljahr nur halb so viele Abweisungen sein mussten und die Voraussetzungen anders waren als im vergangenen Jahr, gab es keine Häufung an einzelnen Stellen“, sagt Ellenrieder-Schulleiterin Hanna Schönfeld. | Bild: Schottmüller, Daniel

Und was ist mit den Konstanzer Gemeinschaftsschulen?

Der Platz an den Gymnasien ist zwar jetzt schon teilweise knapp, doch laut Patrick Hartleitner müssen an keiner dieser Schulen ab September zusätzliche Container aufgestellt werden. Dem Vernehmen nach geht es aber an den Gemeinschaftsschulen sehr eng zu, auch hier kam es zum Lenkungsverfahren. Zahlen möchten die Schulleiterinnen der Gebhard- und der Lotte-Eckener-Gemeinschaftsschule aber derzeit nicht nennen.

Wie viele Familien sich bei den anderen weiterführenden Schularten (Werkrealschule Berchen und Realschule GSS) angemeldet haben, geben die Geschäftsführende Schulleiterin Heike Bierkandt, die Stadt Konstanz und das Regierungspräsidium mit Hinweis auf das noch nicht abgeschlossene Verfahren ebenfalls nicht bekannt. Das Thema wird im Ausschuss für Schulen, Bildung und Sport am Mittwoch, 28. Mai, ab 16 Uhr im Ratssaal besprochen.

(Archivfoto) Der Ansturm auf die beiden Konstanzer Gemeinschaftsschulen war wohl sehr groß. Wie viele Kinder ab September auf die ...
(Archivfoto) Der Ansturm auf die beiden Konstanzer Gemeinschaftsschulen war wohl sehr groß. Wie viele Kinder ab September auf die Gebhardschule gehen und wie viele auf die Lotte-Eckener-Schule (Bild), wollen die Schulleiterinnen noch nicht verraten. | Bild: Hanser, Oliver

Die Anmeldezahlen im März sind immer nur vorläufig, denn bis zum Schuljahresbeginn ergeben sich jedes Jahr Verschiebungen, unter anderem durch die Ablehnungen und anschließend neuen Anmeldungen an Schulen, an denen noch Platz ist – aber auch durch Umzüge. Zudem nimmt nach Beobachtung von Patrick Hartleitner auch die Tendenz bei Eltern zu, sich nicht an Fristen zu halten, sodass nach dem Stichtag noch Kinder nachgemeldet werden.