Gegen Mittag ist der Baum schon zersägt. Hans Jürg Buff versucht gar nicht erst, seine Wut zu verstecken. Wäre es nach ihm gegangen, hätte der Baum im Büdingen-Park dort schon seit Jahren nicht mehr gestanden. Jetzt steht er auch nicht mehr. Kurz nach der Eröffnung des Gesundheitshotels Buff Medical Resort des Schweizer Investors riss ein Sturm, der ab Dienstagabend, 1. April, wütete, ihn um.
Um die Bäume im Park und deren Fällungen gibt es schon seit Jahren Streit. Der Investor musste 500.000 Franken in die Pflege investieren, sagt er gegenüber dem SÜDKURIER. Dabei sei schon lange klar gewesen, dass es mehrere Problemfälle gibt. „Ich zahle, um ablebende Bäume zu erhalten“, sagt Buff.
Verletzt wurde durch den Baum niemand. Allerdings war es knapp. Nur rund 15 Minuten, bevor der Baum fiel, habe noch ein Fahrzeug an der Stelle gestanden, Mitarbeiter hätten Werkzeuge und Maschinen ein- und ausgeladen, sagt Arnold Matscher, Inhaber von Matscher Gärten Salem. „Wir hatten Glück“, sagt er.
Matscher betreut den Bestand im Park schon lange. Besonders mehrstämmige Bäume, wie der jetzt umgefallene, seien problematisch. Einige seien zu hoch und zu dünn. Zu lange sei der Park sich selbst überlassen worden, daraus würden solche Bäume resultieren, wenn sie zu eng beieinander wachsen. „Es ist eine Frage der Zeit, bis der nächste kommt“, sagt er.
Problem war bereits bekannt
Erst vor wenigen Wochen habe ein Sachverständiger die Bäume auf dem Areal begutachtet. Zwar wurde ein Problem mit dem Baum erkannt, doch nicht das ganze Ausmaß. Von außen sei die Fäule, die sich im Stammfuß gebildet hat, nicht zu erkennen gewesen. Erst jetzt, wo die Wurzeln offen liegen, wird das deutlich. Dass von dem mehrstämmigen Ahorn noch zwei stehen, ärgert Buff.
Besonders heikel: Dort, wo der Baum aufschlug, hätte eigentlich der einst geplante, öffentliche Weg durch den Büdingen Park verlaufen sollen. Investor Buff schließt aus, dass er auf dem Gelände Wege für die Gäste seines Gesundheitshotels anlegt. Zu gefährlich sei ihm das, deshalb werde er überhaupt keine Wege anlegen, abgesehen von einer Feuerwehrzufahrt.
Während er vor dem umgestürzten Baum steht, schimpft Buff über den Widerstand von Stadt, Gremien und Bürgern gegen seine Pläne, mehr Bäume zu fällen. Sie verstünden nicht, worum es geht. Und stellt gleich klar: Nicht um die ungehinderte Sicht auf den See.
Dass der Baum so kurz nach der Eröffnung des Gesundheitshotels vom Sturm umgerissen wurde, ist für den Investor mit Sicherheit keine Freude. Dazu, wie der Start des Buff Medical Ressorts abgesehen davon verlaufen ist, möchte Buff nichts sagen. Er gibt sich zugeknöpft. Es gehe jetzt eben langsam los, sagt er nur.