Sexistisch? Geschmacklos? Oder eben doch Kunst? Die Debatte um den umstrittenen Partysong „Layla“ reißt nicht ab. Das Lied von DJ Robin & Schürze wurde wiederholt als sexistisch und frauenverachtend kritisiert. So heißt es beispielsweise im Text: „Ich hab einen Puff und meine Puffmama heißt Layla. Sie ist schöner, jünger, geiler“.

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In Würzburg und in Düsseldorf war „Layla“ daraufhin von mehreren Volksfesten verbannt worden. Doch wird das Lied noch am Konstanzer Oktoberfest, das nach zweijähriger Corona-Pause vom 16. September bis zum 3. Oktober auf dem Areal Klein Venedig stattfinden wird, gespielt werden?

Verbot in Konstanz nicht umsetzbar

Ein behördliches Verbot, wie es in anderen deutschen Städten ausgesprochen wurde, scheint in der größten Stadt am Bodensee unwahrscheinlich. Denn der Stadtverwaltung wäre, ob sie den Song nun verbieten möchte oder nicht, ohnehin die Hände gebunden. „Ein Verbot ist auf straßenrechtlicher Basis nicht möglich“, gibt Walter Rügert, Pressesprecher der Stadtverwaltung, an. Auch auf der Grundlage des Polizeigesetzes sei ein Verbot „mangels konkreter Gefahr“ ebenfalls nicht umsetzbar.

Laut dem Rathaussprecher sei ein städtisches Verbot lediglich denkbar, wenn das Event in einer Einrichtung der Stadt stattfinden würde – beispielsweise wären das Bodenseestadion oder das Bodenseeforum. Auf Klein Venedig trifft dies allerdings nicht zu, denn hierbei handelt es sich um eine öffentliche Fläche.

Veranstalter gibt keine Auskunft

Der Veranstalter, der also wohl frei entscheiden könnte, hüllt sich bei der Entscheidung in Schweigen: So heißt es von Seiten der Fetscher Zelte GmbH, die sich für das Oktoberfest verantwortlich zeigt, lediglich: „Die zuständige Projektleitung ist derzeit nicht im Hause, daher können wir Ihnen hierzu keine Auskunft geben.“ Ob und wann es eine Entscheidung von Seiten des Unternehmens geben würde, blieb zunächst offen.

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Doch ob der umstrittene Song nun am Konstanzer Oktoberfest läuft oder nicht: Die Leiterin der Chancengleichheitsstelle der Stadtverwaltung Konstanz, Julika Funk, hält nicht viel von dem Lied: „Der Song Layla ist geschmacklos und sexistisch, soviel steht für mich fest“, so Funk auf SÜDKURIER-Nachfrage.

Jedoch sieht sie ein tieferes Problem: „Dass der Song aber so häufig öffentlich und bei großen Festen gespielt wird, ist Ausdruck des Sexismus, der in unserer Gesellschaft immer noch gang und gäbe ist.“ Die aktuelle gesellschaftliche Debatte um das Werk zeige aber auch, dass große Teile der Bevölkerung mittlerweile für solche Themen sensibilisiert seien und Sexismus ablehnen würden.