Eine Bude aus Pressspan und Brettern. Mehr ist das Tagungs- und Ausbildungszentrum der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) Konstanz nicht. Die Wände des „Adlerhorsts“ in der Weiherhofstraße sind dünn und brüchig. Die Hölzer, aus denen er besteht, sind gut 80 Jahre alt.

Denn die alte Kantine der Entsorgungsbetriebe wurde für die DLRG wieder verwertet. Bald soll der Altbau verschwinden und einem Neubau weichen, ausgenommen ist die im Jahr 2005 errichtete Fahrzeughalle. „Wir platzen aus allen Nähten“, sagt der Vorsitzende Michael Bremer.

Die DLRG in Konstanz leiste die Ausbildung für alle 16 Ortsgruppen im Landkreis, in manchen Fällen auch für Gruppen aus anderen Regionen. Sie unterhält Erste-Hilfe-Schulungen für Kindergärten, Schulen und andere Einrichtungen. Im alten Gebäude ließen sich diese Aufgaben kaum mehr bewältigen. Deswegen werde an einem Neubau geplant.

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Platz der Rettungsfahrzeuge wird immer wieder zugeparkt

Michael Bremer schätzt die Kosten für den Neubau auf 1,5 bis zwei Millionen Euro. Er soll aus in Werkstätten vorgefertigten Holzteilen bestehen. Der Vorsitzende hat die Hoffnung, dass eine neue Anordnung der Gebäude und eine zusätzliche Fahrzeughalle im Erdgeschoss des Neubaus die Ausfahrt der Einsatzfahrzeuge erleichtert. Denn derzeit würden die gekennzeichneten Rettungswege und Parkplätze für die Rettungsfahrzeuge immer wieder zugeparkt.

Einmal habe die DLRG einen Anhänger abkuppeln und per Hand herausschieben müssen, weil Fahrzeuge den Weg blockierten. Container sollen die Zeit des Neubaus überbrücken. „Wir hoffen, dass in vier Wochen alles steht.“ Eine ständig besetzte Rettungswache gibt es bei der DLRG nicht. Die Einsatzkräfte werden per Piepser verständigt.

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Das neue DLRG-Boot benötigt einen anderen Liegeplatz

Auch zu Wasser hofft die DLRG auf mehr Raum durch ein neues Boot. Denn auf dem 1981 in den Dienst gestellte Motorrettungsboot „Philipp Hund“ (8,50 Länge und 2,40 Meter Breite) geht es extrem eng zu. Taucher mit ihren Flossen kommen sich ständig in die Quere. Auf dem elf Meter langen neuen Boot dagegen könnten Patienten im Liegen versorgt werden, und für die Taucher gäbe es eine großzügige Plattform. Der Eigenanteil des Ortsvereins für den Kauf liegt bei 75.000 Euro.

Das Problem: Das bisherige Boot hat im Sportboothafen in Staad seinen Liegeplatz. Doch für das elf Meter lange neue Boot wäre dieser zu eng. Jetzt sucht die DLRG nach einer Alternative. Ideal wäre der Yachthafen an der Seestraße, wo auch schon das Löschboot der Feuerwehr liegt, sagt Bremer.

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Die Lebensretter in Konstanz sind in der Schwimmausbildung für Kinder und Erwachsene tätig, ebenso in der Ausbildung von Rettungsschwimmern und Einsatztauchern. Sie klärt über Wassergefahren auf und rettet Menschen und Tiere aus dem Wasser. Im Jahr 2024 hatte der Bezirk nach Angaben Bremers 355 Einsätze. Es wurden 101 Personen gerettet.