Wie schafft man es, dass Studenten, die zum Studium an den Bodensee kommen, auch nach dem Abschluss hier bleiben? Diese Frage stellen sich sowohl die Hochschulen als auch die Stadt Konstanz. Denn würden die Absolventen bleiben, könnte das eine Teilantwort auf den Fachkräftemangel sein. Immerhin studieren an den Konstanzer Hochschulen bis zu 18.000 junge Menschen.

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Dass es einen Fachkräftemangel gibt, das macht Charlotte Biskup Leiterin des Hauptamtes der Stadt Konstanz im Wirtschaftsausschuss deutlich. „Der Wirtschaftsstandort Konstanz hat einen Fachkräftemangel. Uns gelingt es oftmals nicht, Studierende nach ihrem Studium hier in der Region zu halten“, bemängelt sie.

Projektstelle soll für zwei Jahre eingerichtet werden

Wie also kann man mehr Absolventen zum Bleiben verleiten? Mit knapp 200.000 Euro – so die Antwort einer Arbeitsgruppe der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Gestaltung (HTWG). Sie hat einen Plan ausgeheckt, den die Stadt Konstanz gut findet und daher finanzieren möchte. Das hat der Wirtschaftsausschuss der Stadt einstimmig beschlossen. Für 203.233,16 Euro soll eine Stelle eingerichtet werden, welche die Hochschulen (sowohl HTWG als auch Universität Konstanz) besser mit der Stadt und Wirtschaftsunternehmen vernetzen soll.

Biskup erklärt: Ein Grund für den Weggang sei der unübersichtliche Arbeitsmarkt für Absolventen. „Es ist sicherlich nicht ganz bekannt, welche Chancen es hier auf dem Arbeitsmarkt gibt.“ Und mit dieser Projektstelle wolle man dem entgegenwirken.

„Der Wirtschaftsstandort Konstanz hat einen Fachkräftemangel. Uns gelingt es oftmals nicht, Studierende nach ihrem Studium hier in ...
„Der Wirtschaftsstandort Konstanz hat einen Fachkräftemangel. Uns gelingt es oftmals nicht, Studierende nach ihrem Studium hier in der Region zu halten.“Charlotte Biskup, Leiterin des Hauptamtes Konstanz | Bild: Stadt Konstanz

Ziel der Projektstelle, die es zunächst für zwei Jahre geben soll, ist es, schon während des Studiums wissenschaftliche Projekte in den Unternehmen zu etablieren. Studierende könnten so frühzeitig einen Fuß in Unternehmen setzen und Unternehmen könnten so fortschrittliche Projekte starten. Eine Win-Win-Situation. Denn so entstünden Netzwerke, die Studierende zum Bleiben überzeugen könnten. „Man bleibt, wo es persönliche Bindungen gibt“, sagt Biskup.

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Wissen soll in der Region bleiben

Auch die Stadträte sind von dem Projekt überzeugt. Jürgen Faden von den Freien Wählern sagt zum Beispiel: „Auf längere Zeit bringt uns das was.“ Dieser Meinung ist auch Jürgen Ruff von der SPD. Die Hochschulen dürften nicht nur „Durchlauferhitzer“ für die jungen Menschen sein. Man müsse ihnen auch die Chance bieten, „hier Arbeit zu finden, sodass auch das Wissen in der Region“ bleibe.