Diese Aktion ging mehr als schief: Nach dem Brand in der Radolfzeller Straße von Montagabend, 7. Oktober, bei dem ein Großaufgebot der Feuerwehr im Einsatz war, ist nun die Ursache, die Folgen und die Schadenshöhe bekannt. Die Polizei informiert darüber am Mittwoch in einer Pressenotiz.
„Nach derzeitigem Kenntnisstand geriet die Außenfassade des Mehrfamilienhauses gegen 17 Uhr in Brand, nachdem ein Bewohner versuchte, ein in einem Rollladenkasten befindliches Wespennest mittels Pestiziden zu entfernen“, heißt es in der Mitteilung.
Schuld ist eine elektrische Fliegenklatsche
Das Problem: Der Bewohner, der die Tiere unschädlich machen wollte, führte zum Selbstschutz eine „elektrische Fliegenklatsche“ mit sich, um den Insektenstichen zu entgehen. Das war allerdings keine so gute Idee! Das versprühte Gift entzündete sich durch einen Funken, als die Fliegenklatsche zum Einsatz kam, und setzte die Holzfassade in Brand.
Wie der SÜDKURIER bereits berichtete, musste die Feuerwehr in der Folge aufgrund von Glutnestern innerhalb der Zwischenstände die Außenfassade abtragen. Währenddessen war auch eine mehrstündige Sperrung der Radolfzeller Straße erforderlich.
Das betroffene Haus ist laut Polizeiangaben derzeit nicht mehr bewohnbar, glücklicherweise konnten jedoch alle Bewohner das Gebäude rechtzeitig verlassen. Sie kamen vorübergehend privat unter. Ob die Wespen noch im Rollladenkasten nisten, ist derweil nicht bekannt. Den durch das Feuer entstandenen Schaden schätzen die Beamten auf mehrere zehntausend Euro.
Übrigens: Im Paragraf 39 des Bundesnaturschutzgesetzes (Allgemeiner Schutz wild lebender Tiere und Pflanzen) heißt es: „Es ist verboten, 1. wild lebende Tiere mutwillig zu beunruhigen oder ohne vernünftigen Grund zu fangen, zu verletzen oder zu töten, (...) 3. Lebensstätten wild lebender Tiere und Pflanzen ohne vernünftigen Grund zu beeinträchtigen oder zu zerstören.“
Betroffene dürfen ein Wespennest nicht einfach entfernen. Zwischen 15.000 und 50.000 Euro Bußgeld können dann drohen. Denn die Insekten stehen unter Natur- und teilweise auch unter Artenschutz.