Unter dem Begriff Innovationslabor Hochrhein-Bodensee (InnoLab HB), ein Projekt von Stadt und Landkreis, kann sich wohl kaum einer etwas vorstellen. Christina Groll von farm Gründung & Innovation, vormals Technologiezentrum Konstanz, erklärt, worum es eigentlich geht: Um einen Maschinenpark.
Wozu ein Maschinenpark?
„Er dient zum Ausprobieren“, erzählt Christina Groll. Große Unternehmen hätten Ausbildungswerkstätten und entsprechende Maschinenparks, etwas, was sich kleine und mittelständische Betriebe nicht leisten könnten, aber zuweilen vielleicht doch bräuchten.

InnoLab HB wolle regionalen Unternehmen, Start-ups, Hochschulen und Wissenschaftsnetzwerken einen Maschinenpark zur Verfügung stellen, damit sie moderne Fertigungsverfahren ausprobieren, Prototypen herstellen oder neue Materialien testen könnten. Gerade für Kleinst-Unternehmen wäre das Angebot interessant, denn „sie können auch neue Verfahren ausprobieren“, gibt Christina Groll noch ein weiteres Beispiel.
„Wenn zum Beispiel eine Firma ein neues Material bekommt, dann kann es im Maschinenpark getestet werden, wie es sich verarbeiten lässt“, erläutert Christina Groll. Wer vor einer Kaufentscheidung eine Maschine ausprobieren möchte, auch dafür sei der Maschinenpark gedacht. Stunden-, tage- oder wochenweise könnten sich Interessenten künftig einmieten.
„Angereichert wird das Ganze mit Beratung und Service“, fügt Christina Groll hinzu. Zwischenzeitlich wurde gemeinsam mit Experten ein breitgefächerter Katalog mit verschiedenen Maschinen für unterschiedliche Branchen und Technologien ausgearbeitet. „Die Maschinenliste liest sich wie ein Fremdwörterlexikon“, sagt Christina Groll und lacht.
Die Rechnung für das Vorhaben
Die Einkaufsliste ist geschrieben und wurde mitsamt der kalkulierten Kosten von 1,44 Millionen Euro dem Wirtschafts- sowie dem Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Konstanz vorgelegt, der für die Mittelfreigabe stimmte.
Die Finanzierung solle über die in diesem Jahr zu erwartenden Mehreinnahmen aus Zuweisungen von Land und Landkreis in Höhe von mehr als einer Million mitfinanziert werden. Der Maschinenpark soll auf dem Konstanzer Innovationsareal in der Bücklestraße, also in direkter Nähe zu farm, eingerichtet werden. Avisiert ist der Betriebsstart für Ende 2022/Anfang 2023.