Schüsse waren am Montag, 24, Februar, im Stadtteil Paradies zu hören. Anwohner informierten daraufhin die Polizei. Aufgrund der gemeldeten Bedrohungslage kam es zu einem Großeinsatz der Polizei, zu dem auch das Sondereinsatzkommando (SEK) aus Göppingen angefordert wurde. Der Einsatz endete glimpflich, wie Nicole Minge, Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Konstanz, noch am Einsatzort dem SÜDKURIER berichtete. Der 35-Jährige stellte sich freiwillig und wurde festgenommen. Verletzt wurde laut Polizeiangaben niemand.

Zum Schutz der Bevölkerung wurde der Einsatzort im Paradies am Montag, 24. Februar, großräumig (hier ein Foto aus der Rheingutstraße) ...
Zum Schutz der Bevölkerung wurde der Einsatzort im Paradies am Montag, 24. Februar, großräumig (hier ein Foto aus der Rheingutstraße) abgesperrt. | Bild: Scherrer, Aurelia

Sofort kursierten in den sozialen Netzwerken wilde Spekulationen und vermeintliche Fotos der Festnahme, die allerdings nicht den Tatsachen entsprechen. Zu Beginn des Großeinsatzes hatte die Polizei bereits gebeten, keine Gerüchte in die Welt zu setzen. Derartige Falschinformationen „schüren Unsicherheit, Angst und gegebenenfalls Vorurteile“, stellt Polizeisprecherin Tatjana Deggelmann im Telefonat mit dem SÜDKURIER fest.

Scharfe Schusswaffe und Drogen

Nach der vorläufigen Festnahme des 35-jährigen Deutschen durchsuchten Polizeibeamte das Hotelzimmer, wie die Staatsanwaltschaft Konstanz und das Polizeipräsidium Konstanz in einer späteren gemeinsamen Pressemitteilung vom Dienstag, 25. Februar, bekannt geben. „Hierbei stellten diese eine scharfe Schusswaffe, Patronen und eine nicht geringe Menge Betäubungsmittel sicher“, heißt es weiter. Aus der vorläufigen Festnahme wurde schnell mehr.

Laut Pressemitteilung hat die Ermittlungsrichterin des Amtsgerichts Konstanz auf Antrag der Staatsanwaltschaft Haftbefehl „gegen den bereits polizeibekannten 35-jährigen Deutschen“ erlassen. Der Vorwurf: Bewaffnetes Handeltreiben mit Betäubungsmitteln. „Er wurde in eine Justizvollzugsanstalt gebracht“, heißt es in der Mitteilung.

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Die Kriminalpolizeidirektion Rottweil ermittelt weiter. Auf SÜDKURIER-Nachfrage, ob der mutmaßliche Täter unter Drogeneinfluss stand und welches Motiv er dafür hatte, mit einer Waffe in die Luft zu schießen, erteilt die Pressestelle zunächst keine Auskunft. Beides sei „Gegenstand der laufenden Ermittlungen“. Tatjana Deggelmann kann allerdings sagen: „Eine Blutentnahme ist erfolgt. Die Ergebnisse der Blutuntersuchung liegen allerdings noch nicht vor.“