Schlägereien, Tätlichkeiten, sexuelle Übergriffe: Diese Vergehen sind nicht nur typisch für die Fasnacht, sondern typisch für alle Veranstaltungen, bei denen viele Menschen zusammenkommen und bei denen für manchen der Alkohol in Strömen fließt. Doch an Fasnacht machen Gewaltausbrüche auch betroffen, weil über die tollen Tage eigentlich in Konstanz das Motto gilt: „Allen wohl und niemand weh.“

Dennoch endete die Fasnachtsfeierei am Schmotzigen Dunschtig des vergangenen Jahres für einen 18-Jährigen ziemlich schmerzhaft. Er hatte mit einem ein Jahr älteren Freund die Jugendparty auf dem Stephansplatz besucht. Dort wurde er am 8. Februar 2024 von einem Unbekannten gegen 21.15 Uhr aus dem Nichts angegriffen und erlitt einen Jochbein-, einen Nasen- und einen Kieferbruch.

Auch die rechte Augenhöhle ist nach dem Angriff auf dem Stephansplatz gebrochen gewesen und musste operiert werden. Das berichtete der Vater des Prügelopfers drei Tage nach dem Übergriff dem SÜDKURIER. Auch der 19-jährige Begleiter des Sohns wurde durch einen Faustschlag gegen den Hinterkopf verletzt.

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Momentan sieht es so aus, als ob dieser Gewaltausbruch für den Aggressor ohne rechtliche Folgen bleibt – weil er nicht überführt werden konnte. Wie die Polizei auf Nachfrage des SÜDKURIER erklärt, hat sie die Recherchen in diesem Fall abgeschlossen und die Akte an die Staatsanwaltschaft weitergereicht.

Die hat geprüft, ob sie Ermittlungsansätze sieht, denen die Polizei womöglich nicht nachgegangen ist. Was bei dem unbekannten Schläger aber offensichtlich nicht der Fall war – weshalb die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen inzwischen eingestellt hat, wie der Leitende Oberstaatsanwalt Johannes-Georg Roth erklärt.

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Polizei sucht den Schläger im Bärenkostüm

Bei einem zweiten Gewaltexzess besteht dagegen noch Hoffnung, den Täter zu erwischen. Der hat am 9. Februar 2024 – also am Freitag nach dem Schmotzigen – in der Wessenbergstraße einen 24-Jährigen mit einem Gegenstand gegen die rechte Kopfseite geschlagen. Der junge Mann erlitt einen Schädelbruch.

Dieser Übergriff ereignete sich gegen 22.50 Uhr. In diesem Fall, so schreibt Polizei-Sprecherin Katrin Rosenthal, liefen die Ermittlungen noch. Deshalb könne sie derzeit auch „keine weiteren Angaben machen“. Dem schließt sich die Staatsanwaltschaft an.

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Was beide Fälle verbindet: Sie haben keine Vorgeschichte, die Opfer sind offensichtlich ohne eigene Mitschuld verprügelt worden. Wie verhält man sich aus Sicht der Polizei am besten, wenn eine Situation aus dem Ruder zu laufen droht,wenn erkennbar ist, dass jemand eine Schlägerei anzetteln will?

„Nicht auf Provokationen eingehen, weglaufen und gegebenenfalls die Polizei verständigen“, so Katrin Rosenthal. Sie kündigt an, dass ihre Kolleginnen und Kollegen auch dieses Jahr wieder über die Fasnacht verstärkt Präsenz auf den Straßen zeigen werden.