Autofahrer aufgepasst: In Konstanz steigt noch einmal das Risiko, bei Fehlverhalten erwischt zu werden. Die Stadtverwaltung hat am Donnerstag, 7. Dezember, ihren bereits angekündigten neuen Blitzer-Anhänger in Betrieb genommen.
Toni, wie die Bürgeramts-Mitarbeiter den Anhänger getauft haben, kann Tag und Nacht und bis zu eine Woche am Stück den Verkehr in beide Richtungen überwachen. Seinen ersten Arbeitstag hat er an der Europastraße. Wer die B33 in Richtung Schweiz nimmt, sieht ihn, hoffentlich nicht zu spät, hinter der Ampel nach der Schänzlebrücke am Straßenrand stehen.

Im Hänger steckt eine Menge Technik
Der Anhänger der Firma Jenoptik ist mit viel Technik ausgerüstet, wie Dirk Wagner von der Herstellerfirma erklärt. Er legt ein unsichtbares Laser-Gitter über die Straße vor ihm, erkennt und vermisst Fahrzeuge, stellt ihr Tempo fest und macht bei zu hohem Tempo ein Digitalbild – das dann gleich über Mobilfunk ins Rathaus übertragen wird. Der Hänger ist gegen Vandalismus geschützt, hat eine automatische Löschanlage und ist vielfach überwacht.
Was aber besonders auffällt, ist die bunte Bedruckung. Sie zeigt Kinder, die gerade über die Straße gehen wollen. Damit, sagt Frank Conze vom Bürgeramt, will die Stadt verdeutlichen, dass es ihr vor allem um Verkehrssicherheit geht. „Wenn wir irgendwann mit Blitzern keinen Euro mehr einnehmen, haben wir eigentlich alles richtig gemacht“, sagt Conze. Doch er räumt auch ein: Die Einnahmen von rund 1,5 Millionen Euro aus der Überwachung des fließenden Verkehrs sind bei der Stadt fest verbucht.
Auch Durchfahrtverbote kann Toni automatisch überwachen
Wie die Stadt den Anhänger als nächstes einsetzen wird, will Conze noch nicht im Detail verraten. Da er aber nicht nur Tempoverstöße feststellen kann, sondern auch das Missachten von Einfahrverboten, könnte er bald in der Bahnhofstraße stehen, die wegen der Bauarbeiten am Lago-Kreisel derzeit oft als illegaler Schleichweg benutzt wird. Auch vor Kindergärten und Schulen dürften ihn Konstanzer Autofahrer bald wahrnehmen: Das Gerät kann auch so programmiert werden, dass es von 7 bis 18 Uhr Tempo 30 und nachts Tempo 50 überwacht.
Und wer sich fragt, wie sich die 180.000 Euro teure Anschaffung mit dem Spardruck im Rathaus verträgt, den kann das Bürgeramt auch beruhigen. Weil die Stadt künftig auch an Stellen messen kann, wo kein stationärer Blitzer aufgebaut ist, rechnet sie mit Mehreinnahmen von 150.000 Euro pro Jahr. Toni, wie die Bürgeramts-Mitarbeiter den Anhänger getauft haben, dürfte sich also schnell amortisieren.