Zu schnell in der Innenstadt unterwegs oder kleine Nachlässigkeiten im Straßenverkehr? Beides kann auch in Konstanz dazu führen, dass man sich an einem Blitzer einen Strafzettel einfängt. Hier kommen die wichtigsten Fragen und Antworten rund um das Thema Blitzer in Konstanz (Stand: September 2023).

Wo stehen in Konstanz dauerhaft Blitzer?

Die Stadt hat nach eigenen Angaben feste Blitzer-Säulen an acht Standorten (Laube, Gartenstraße beim Ellenrieder-Gymnasium, Schänzlebrücke, Steinstraße bei der Gemeinschaftsschule, Mainaustraße beim Kinderhaus am Salzberg, Litzelstetten Ortseingang, Reichenaustraße bei der Moschee und Reichenaustraße westlich der Schänzlebrücke).

An allen Standorten kann in beide Richtungen überwacht werden. Für die 16 möglichen Blitzer-Stellen sehen aber nur fünf Kameras zur Verfügung, so dass die Autofahrer nie wissen, wo gerade tatsächlich überwacht wird.

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Wo misst die Stadt Konstanz zusätzlich?

Zu den Blitzer-Säulen kommt eine mobile Blitzer-Anlage, die an wechselnden Standorten aufgebaut wird. Beliebte Blitzer-Stellen sind hier die Schwaketenstraße bei der Geschwister-Scholl-Schule, Ortsdurchfahrten in den Teilorten und auch die B33 vor und nach den Blitzer-Säulen. Nur gemessen, aber nicht bestraft, wird mit den Viasys-Tafeln, das sind die Geräte, die die aktuelle Geschwindigkeit anzeigen.

Die Stadt nutzt diese Daten, um gefährliche Strecken zu erkennen und möglicherweise dort dann auch einmal zu blitzen. In Planung ist der Kauf eines Blitzer-Anhängers, der bis zu fünf Tage mit einer Akkuladung an einem Standort Tag und Nacht den Verkehr überwachen kann. Dafür hat die Politik im September 2023 den Weg frei gemacht. Noch vor Jahresende soll das Gerät in Einsatz kommen.

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Wo blitzt es in Konstanz an der roten Ampel?

Ein kostenpflichtiges Erinnerungsfoto an einen Rotlichtverstoß kann man in Konstanz an folgenden Stellen bekommen: Europastraße Ecke Gartenstraße beide Richtungen; Wollmatinger Straße beim Zähringerplatz stadteinwärts; Allmannsdorf Ortseinfahrt stadteinwärts, Fürstenbergstraße Ecke Oberlohnstraße stadtauswärts; Sternenplatz Richtung Alte Rheinbrücke; Wallhausen Heinrich-von-Tettingen-Straße; Wollmatinger Straße Ecke Schwaketenstraße stadteinwärts.

Nicht alle der Ampel-Blitzer sind zu jeder Zeit aktiviert, doch das Risiko erwischt zu werden ist hoch. Ein Verstoß kostet, ohne Gebühren und Auslagen, mindestens 90 Euro, wenn jemand gefährdet wird oder die Ampel schon eine Sekunde rot war, 200 Euro. Meist ist auch für einen Monat der Führerschein weg.

Wie oft wird zu schnell gefahren?

Die übergroße Mehrheit der Autofahrer hält sich an das Tempolimit. Am größten ist der Anteil derer, die zu schnell fahren, auf der Laube (0,6 bis 0,7 Prozent), gefolgt von der Schänzlebrücke und den Blitzern auf der Reichenaustraße. Im ersten Halbjahr hat die Stadt Konstanz bei rund 6 Millionen erfassten Fahrzeugen 10.787 Tempoverstöße festgestellt.

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Was kostet ein Tempoverstoß?

Wer beim Zuschnellfahren erwischt wurde, bekommt entweder eine Verwarnung (bis 70 Euro) oder ein Bußgeld (ab 70 Euro). Verwarnungen machen rund 98 Prozent aller Konstanzer Tempoverstöße aus. Wer mit bis zu 10 km/h zu schnell erwischt wird, muss 30 Euro zahlen, von elf bis 15 km/h beläuft sich die Verwarnung auf 50 Euro.

Bei den Bußgeldern geht es bei 70 Euro los für Verstöße von 16 bis 20 km/h. Bei 21 bis 25 km/h werden 115 Euro fällt, bei 26 bis 30 km/h 180 Euro und bei 31 bis 40 km/h sind es 260 Euro. Von 41 bis 50 km/h beträgt das Bußgeld 400 Euro, bei 51 bis 60 km/h 560, bei 61 bis 70 km/h 700 Euro und darüber 800 Euro. Wenn Vorsatz anzunehmen ist, verdoppeln sich die Summen.

Hinzu kommen Fahrverbote ab 31 Stundenkilometern überm Limit, im Wiederholungsfall schon bei 26 Stundenkilometern Übertretung. Alle Zahlen gelten für Tempoverstöße innerorts auf der Basis des Bußgeldkatalogs 2023. Hinzu kommen stets noch Gebühren und Auslagen.

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Wie viel verdient die Stadt an Temposündern?

Auch wenn es, wie das Bürgeramt betont, nicht um das Erzielen von Einnahmen geht – Bußgelder spielen für die Stadt eine erhebliche Rolle. Aktuell rechnet die Stadt laut Haushaltsplan hier mit 3,28 Millionen Euro pro Jahr. 1,7 Millionen davon sollen für Falschparken anfallen und 1,5 Millionen Euro im fließenden Verkehr, dazu zählen aber auch Rotlichtverstöße.

Bei den stationären Blitzern sind die Einnahmen höher aus die Ausgaben für Personal und die ganze Organisation. Bei den mobilen Blitzern decken die Ausgaben nicht. Im ersten Halbjahr 2023 hat die Stadt nach Berechnungen des SÜDKURIER nach Messungen an den stationären Blitzern Tempo-Strafzettel in Höhe von rund 400.000 Euro ausgestellt, an dem mobilen Messstellen nochmals rund 150.000 Euro. Die Höhe der Einnahmen hängt auch davon ab, wo die Stadt gerade blitzt oder Kameras in die Blitzer-Säulen einbaut.

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Wie schnell sind Konstanzer Temposünder?

Die übergroße Mehrheit der Autofahrer hält sich an das Tempolimit. Etwa 75 Prozent der Temposünder überziehen um höchstens zehn Stundenkilometer. Weitere knapp 20 Prozent haben das Tempo um elf bis 15 Kilometer pro Stunde überschritten.

Krasse Tempoverstöße, bei denen die Stadt dann auch von Vorsatz ausgeht und die Bußgelder verdoppelt, sind eine absolute Ausnahme. Die schwerwiegendsten Tempoverstöße im ersten Halbjahr 2023 waren bei den stationären Messungen alle auf der Neuen Rheinbrücke mit mindestens einem Auto pro Monat, das mit mehr als 60 Stundenkilometer zu viel geblitzt wurde.

Bei den mobilen Kontrollen gab es die höchsten Tempoverstöße unter anderem bei der Geschwister-Scholl-Schule sowie auf der Kronbohlstraße in Dingelsdorf-Oberdorf beim Abzweig zum Fuchshof und auf der Reichenaustraße mit jeweils mit 60 Stundenkilometern zu viel.

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