Erst hören die Nachbarn den Lärm von Motorsägen. Dann sehen sie es: Auf dem Grundstück zwischen den Häusern Brandenburger Straße 9 und 11 wurden Bäume gefällt. Aber nicht grundlos, wie Malte Heinrich, Referent der Geschäftsführung der städtischen Wohnbaugesellschaft Wobak, auf SÜDKURIER-Anfrage berichtet. „Wir sind die Letzten, die noch bauen“, fügt er mit einer Prise Humor an.

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Zwei neue Wohnhäuser entstehen auf dem Areal

Auf dem etwa 3500 Quadratmeter großen Grundstück direkt neben der Bushaltestelle Brandenburger Straße wird die Wobak in Kürze mit dem Bau von zwei Wohnhäusern beginnen. Aktuell würden auf dem Wobak-eigenen Grundstück, auf dem sich derzeit noch 38 oberirdische Parkplätze befinden, die vorbereitenden Maßnahmen für die Bautätigkeiten getroffen, das heißt: Das Baufeld wird freigemacht.

Die Wobak plant in der Brandenburgerstraße zwei fünfgeschossige Wohnhäuser.
Die Wobak plant in der Brandenburgerstraße zwei fünfgeschossige Wohnhäuser. | Bild: Visualisierung Wobak Konstanz

Zwölf Bäume werden gerade gefällt, aber diese würden durch 24 neu gepflanzte Bäume ersetzt werden. Damit nicht genug: „Die Grundfläche des bestehenden Parkplatzes ist größer als die der beiden zu errichtenden Wohngebäude“, erläutert Malte Heinrich.

„Dadurch, dass die bisherigen oberirdischen Stellplätze vollständig durch die neue Tiefgarage ersetzt werden, ergibt sich mehr Raum für Grünflächen mit Rasen und einheimischen Büschen.“ Neben diesen Grünflächen würden der Spielplatz komplett neu gestaltet und die Wege zwischen den Gebäuden neu angelegt. „Das bedeutet eine deutliche Verbesserung“ gegenüber dem Ist-Zustand, so Heinrich.

Zwölf Bäume müssen fallen, aber 24 werden nachgepflanzt.
Zwölf Bäume müssen fallen, aber 24 werden nachgepflanzt. | Bild: Lisa Seitz

Was sagen die Nachbarn zum geplanten Neubau?

Die Wobak kann problemlos mit dem Bauvorhaben loslegen. „Die Nachbarn sind alle einverstanden“, sagt Heinrich Malte und fügt an: „Wir bauen mit uns als Grundstücksnachbarn.“ Das heißt, die anderen Häuser sind im Bestand der städtischen Wohnbaugesellschaft.

Die Wobak baut an dieser Stelle zwei fünfgeschossige Gebäude mit Tiefgarage, erläutert Malte Heinrich. Die 38 oberirdischen Parkplätze, die mit der Bautätigkeit entfallen, werden „eins zu eins ersetzt“, wie der Referent der Geschäftsführung sagt. Sie würden in der Tiefgarage untergebracht, in der insgesamt 81 Stellplätze vorgesehen sein.

Weil die oberirdischen Parkplätze später in der Tiefgarage untergebracht sind, gebe es trotz zweier Gebäude mehr Platz für Grünflächen, ...
Weil die oberirdischen Parkplätze später in der Tiefgarage untergebracht sind, gebe es trotz zweier Gebäude mehr Platz für Grünflächen, sagt Malte Heinrich. | Bild: Lisa Seitz

48 Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen mit einer Gesamtwohnfläche von 3400 Quadratmeter will die Wobak erstellen. Alle würden aus dem Programm Wohnungsbau BW gefördert, wodurch die Miete deutlich unter der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen werde.

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Für Menschen mit geringem und mittlerem Einkommen

Wie viel der Quadratmeterpreis betragen werde, kann der Sprecher zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen, da bis Fertigstellung auch in den Mietpreisen noch eine gewisse Dynamik stecke. Aber: „Sie werden 33 Prozent unter der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen“, erläutert Malte Heinrich.

Schließlich seien die Wohnungen Haushalten mit geringem und mittlerem Einkommen vorbehalten. Für eine vierköpfige Familie liege die Einkommensgrenze beispielsweise bei 70.700 Euro, gibt die Wobak in ihrer Pressemitteilung ein Beispiel. Die neuen Wohnhäuser sollen voraussichtlich im Frühjahr 2025 bezugsfertig sein.

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Zu der Höhe der Investitionskosten möchte Malte Heinrich noch nichts sagen, denn „die Baukostenentwicklung ist sehr dynamisch“, meint er und ergänzt: „Im letzten Jahr lag die Steigerung bei 14 Prozent.“ Dazu kämen noch die stark gestiegenen Zinsen, weshalb Heinrich feststellt: „Das Projekt ist auch für die Wobak ein Kraftakt. Umso mehr freuen wir uns, dass wir hier 48 bezahlbare Mietwohnungen für Konstanz errichten können.“

Durch die innerstädtische Verdichtungsmaßnahme entstehe dringend benötigter Wohnraum; ein Top-Thema, das der Konstanzer Gemeinderat immer wieder auf der Agenda hat und diskutiert. In den Neubauten in der Brandenburger Straße würden im Jahr 2025 dann etwa 150 Menschen untergebracht werden können.