Pfützen bilden sich auf der Tartanbahn, die schon Blasen wirft. Die Wurzeln der großen Bäume am Rand heben Teile der Rennstrecke. Eine nicht ungefährliche Situation. „Die Tartanbahn gleicht fast einer Radrennbahn“, meint Patrick Glatt vom Amt für Bildung und Sport (ABS), wobei auch Radrennfahrer sich eine ebene Strecke wünschen. Eigentlich „ist es eine der schönsten und am meisten genutzten Anlagen, auch für den Schulsport“, aber dringend sanierungsbedürftig, so Glatt. Er merkt an: „Und das Landesturnfest ist in Sichtweite.“

„Es besteht dringender Sanierungsbedarf. Und das Landesturnfest ist in Sichtweite“, sagt Patrick Glatt vom Amt für Bildung und Sport.
„Es besteht dringender Sanierungsbedarf. Und das Landesturnfest ist in Sichtweite“, sagt Patrick Glatt vom Amt für Bildung und Sport. | Bild: Scherrer, Aurelia | SK-Archiv

Das Landesturnfest findet nämlich im Mai 2026 statt; der Schänzle-Sportplatz ist dann einer der zentralen Wettkampfbereiche, so Glatt. Und das heißt: Die Zeit drängt. Der Sportplatz soll „wettkampffähig“ gemacht werden, wie Glatt sagt. Zumal seit dem Jahr 2019 über eine Sanierung gesprochen werde. Jetzt liegt die Entwurfsplanung für das 1,85 Millionen-Euro-Projekt vor. Wichtig ist ihm: „Wir haben mit den Nutzern – Vereinen und Lehrkräften – gesprochen und deren Meinung einfließen lassen.“

Was wird für 1,85 Millionen Euro gemacht?

„Alle Sportelemente sind sanierungsbedürftig und der Untergrund ist desolat“, fasst Johannes Rentsch vom Amt für Stadtplanung und Umwelt (ASU) die Probleme zusammen und fügt zur Erläuterung an: „2004 wurden die Beläge provisorisch repariert.“ Das ist also 20 Jahre her.

Er schildert den Mitgliedern des Technischen und Umweltausschusses (TUA) detailliert, was gemacht werden muss: Rasenfläche inklusive Be- und Entwässerung, Laufbahn mit der darunterliegenden Asphaltschicht, Weitsprunganlage, die Bereiche für Kugelstoßen, Diskus- und Speerwurf, Streetball und die Zaunanlage, denn der Maschendrahtzaun sei teilweise kaputt.

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Die zwei bestehenden Flutlichtmasten bezeichnet Rentsch als „Stromfresser“. Es gebe allerdings Überlegungen, mehrere kleinere Leuchten mit LED zu installieren, um Bereiche gezielt ausleuchten zu können. Außerdem würden weitere Lagerflächen benötigt und zusätzliche Sitzgelegenheiten solle es auch geben.

Und es geht um Bäume

Bäume sind ebenfalls ein Thema. Der Bereich unter der großen Trauerweide solle freigeräumt werden, da sich dieser Schattenplatz gut für Sportangebote wie beispielsweise Yoga eignen würden. Eine Hybridpappel hingegen sei nicht zu halten; deren Wurzelwerk reiche nämlich direkt in die Laufbahn und die könne nicht verlegt werden, erklärt Johannes Rentsch. Er fügt aber sofort an: „Es gibt eine Ersatzpflanzung außerhalb der Anlage und es wird eine Wurzelsperre eingebaut.“ Vorgesehen sei eine Säulenpappel.

Intakte Sportanlagen sind ein Muss

„Gut, dass Sie mit allen Nutzern gesprochen haben“, lobt Anne Mühlhäußer (FGL&Grüne) und fügt an: „So soll es sein.“ Sie stimmt im TUA für die Sanierung, „obwohl es eine Stange Geld kostet, aber intakte Sportanlagen müssen einfach sein“. Da sind sich alle Stadträte einig. Sie wünschen sich indes, dass Teilbereiche, wie beispielsweise das Streetballfeld, öffentlich zugänglich sein sollten.

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Ob dies für Streetball- und Beachvolleyballfeld möglich ist, könne geprüft werden, so Patrick Glatt. Beim Fußballfeld und anderen Bereichen äußert er sich jedoch zurückhaltend, denn: „Von Verbänden ist der Zustand der Rasenflächen vorgeschrieben. Wir müssen die Anlagen schonend nutzen.“

Interims-Sport und ehrgeizige Zeitschiene

Die große Frage, die die Räte beschäftigt: Wohin können die Sportler während der Bauphase ausweichen? „Es kann nicht alles zu 100 Prozent aufgefangen werden“, stellt Patrick Glatt fest. Für Leichtathletik solle auf die Anlagen in Wollmatingen und im Bodensee-Stadion ausgewichen werden. Mit den Fußballern liefen Gespräche, ob sie auf das Feld Schänzle II – zwischen Schänzlebrücke und Europahaus – ausweichen könnten.

Dem Behindertenbeauftragten Stephan Grumbt ist es auch ein großes Anliegen, dass der künftige Rollstuhlsport sowie inklusive Sportveranstaltungen von vornherein bedacht werden. Glatt beruhigt: „Barrierefreiheit haben wir immer im Blick und wird mitbedacht.“

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Spätestens im April 2025 müsse mit der Sanierung begonnen werden, damit der Schänzle-Sportplatz beim Landesturnfest, das im Mai 2026 stattfinden, bereitsteht. „Der Fertigstellungstermin ist sportlich“, stellt Holger Reile (Linke Liste) abschließend fest.