Reden können sie. Allen voran Oberbürgermeister Uli Burchardt, aber auch die Stadträte sind gut dabei. Da wird die Bettensteuer zum Beispiel mit dem mit Verweis auf die kulturelle Infrastruktur oder die Gratisnutzung der Strandbäder gerechtfertigt, und das hört sich nicht schlecht an. Denn warum sollen nur die Konstanzer bezahlen, was den Gästen ebenso zur Verfügung steht?

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Das sind gute Argumente, dennoch kommt auf den Gemeinderat und die Stadtverwaltung ein veritables Vermittlungsproblem zu. Spätestens bei der Sitzung des Finanzausschusses am 1. Dezember wird öffentlich Tacheles geredet, wie die Stadt aus der prekären Finanzlage herausmanövriert werden soll. Das wird nicht ohne Kürzungen oder sogar Schließungen von Einrichtungen abgehen.

Für die Bettensteuer wird‘s für den Gast außer der vagen Aussicht auf einen kaum messbaren Beitrag zum Klimaschutz also nichts geben. Oder anders ausgedrückt: Keine Rhetorik der Welt kommt um die schlichte Wahrheit herum, dass es für die Zusatzeinnahme von 1,7 Millionen Euro exakt nichts gibt. An dieser Mathematik ist übrigens nichts auszusetzen. Die Frage ist nur, warum man den Menschen nicht reinen Wein einschenkt. Ihnen ist weit mehr zuzumuten. Mit Blick aufs eigene Budget wissen sie längst, dass die Party vorbei ist.

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