Michael Luib aus Donaueschingen strahlt und seine Freude ist groß. Er zählt, wie auch Nadine Maier-Weiser, Arthur Löffler, Karin Scheitenberger, Sabine Bär und Iris Zöller jeweils in Begleitung zu den Gewinnern von der „SÜDKURIER öffnet Türen“. Sie bekommen eine exklusive Führung hinter die Kulissen des traditionsreichen Theaters Konstanz, die in der Vorstellung der Musikproduktion „Nina, Mother of Punk“ gipfelt. Vier Stunden später steht er mit leuchtenden Augen da und schwärmt von den eindrucksvollen Erlebnissen, dem Herzblut und den Leistungen der Akteure auf, vor und hinter der Bühne.
Für die Zuschauer wirkt die ganze Aufführung locker und leicht. Wie viel Arbeit dahintersteckt, erahnt kaum jemand. Rudolf Hartmann, musikalischer Leiter am Theater Konstanz, stellt klar: Es gibt keine Noten für die Songs von Punk-Legende Nina Hagen. Allein nach Gehör musste die Musik transkribiert werden – für jedes einzelne Instrument und den Gesangspart.

Viel Aufwand und kurze Probezeit
Die Stimme von Nina „ist einzigartig“, stellt Rudolf Hartmann fest. Ein Stimmcoach lotete die Möglichkeiten der Schauspielenden aus, um die Ausdrucksbreite zu finden und trainierte mit ihnen. All das sei sehr aufwendig und dauere Monate.
Die gemeinsame Probezeit hingegen sei kurz, denn „dann stehen wir auf der Matte und müssen den Sound einstellen“, fügt Sebastian Heiland, Leiter Ton und Video, an. Jeder müsse dann seinen Part beherrschen, denn „auf der Bühne geht es um Wege und nicht darum, Töne zu suchen“, so Hartmann.
Auf zum Tatort
„Jetzt begeben wir uns an den Tatort und gehen durch die Eingeweide des alten Gebäudes“, kündigt Rudolf Hartmann an und führt die Leser durch enge Treppenhäuser vorbei an Kantine, Maske und Umkleideräume hinter die Bühne, wo es äußerst eng ist, und auf die Bühne. Sebastian Heiland vermittelt seine Begeisterung für die Finessen der Tontechnik.

Die Bandmitglieder kommen, nach und nach erscheinen die Schauspielenden, zum Teil im Bademantel, auf der Bühne, während die SÜDKURIER-Leser sich bereits in den ersten Reihen im Zuschauerraum niedergelassen haben. Der Soundcheck beginnt, schließlich ist in knapp einer Stunde Vorstellungsbeginn. Titel werden angespielt, Lautstärke angepasst, es wird gescherzt und die Gäste bekommen einen weiteren kleinen Einblick in das, was Zuschauer sonst nie sehen.
Nach einer kleinen Pause ist es so weit: Das Licht im Zuschauerraum geht aus, das auf der Bühne an und los geht die Punk-Rock-Revue mit starken Stimmen und sattem, ausgefeiltem Sound der ausgezeichneten Profimusiker. Nach dem Konzert sind die SÜDKURIER-Gewinner rundum glücklich und sichtlich beeindruckt von dem außergewöhnlichen Gesamterlebnis.