Norbert Heizmann den Konstanzern vorzustellen ist ungefähr so, als würde man den Menschen hier erzählen, dass sie am Bodensee leben. Norbert Heizmann ist längst eine Institution in der Region. Als Fasnachter auf der Bühne der Niederburg oder im Konzil, wenn das Fernsehen überträgt.

Parade-Sketch 2020 über das schwedische Königspaar Silvia (Claudia Zähringer) und Carl Gustaf (Norbert Heizmann), die „kommen ...
Parade-Sketch 2020 über das schwedische Königspaar Silvia (Claudia Zähringer) und Carl Gustaf (Norbert Heizmann), die „kommen sottenen zu sellen Bernadottenen“. | Bild: Scherrer, Aurelia

Als Jodler, Sänger und Ukulelist der Eingeborenenmusik vom Bodensee. Als Meister der alemannischen Reime. Und nicht zuletzt als ehemaliger Lehrer der Geschwister-Scholl-Schule. Er selbst bezeichnet sich ganz gerne als „Bühnen- und Fernseh-Pappnase“. Seine Nummern mit Claudia Zähringen sind legendär.

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Und nun auch noch das: Im Juni veröffentlichte er sein erstes Buch – auf Hochdeutsch. „Ich wurde ja quasi dazu genötigt“, sagt er und lacht. Notker Homburger und Bernd Wenger sowie seine Lebensgefährtin Birgit Orlowski bestärkten ihn. Herausgekommen ist das Handbuch „Extreme Poeme: Dann steh‘n wir unter meiner Brause“.

Bild 2: Unter der Brause mit Gundula Gause: Der Konstanzer Fasnachter Norbert Heizmann hat ein Buch mit unterhaltsamen Gedichten geschrieben
Bild: Verlag Regionalkultur

Lustiges, Nachdenkliches, Besinnliches, Komisches, Frivoles, Skurriles – der Inhalt hält das, was der Name verspricht. Und eines lässt sich nach der Lektüre unbedingt feststellen: Hinterher fühlt man sich besser als vorher.

Das Werk ist im Lockdown entstanden

Ein Lächeln ist steter Begleiter durch die 144 Seiten. „Rund zwei Drittel des Inhaltes sind während des Lockdowns entstanden“, sagt Norbert Heizmann und fügt schmunzelnd hinzu: „Damit ist bewiesen, dass der Lockdown auch etwas Positives hatte.“ Unbedingt.

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Das Buch lässt sich gut und gerne auch als Hommage an seine Heimat bezeichnen. Norbert Heizmann stammt zwar aus Immendingen, wohnt aber schon seit einer gefühlten Ewigkeit in Konstanz. Immer wieder finden sich in den Gedichten Bezüge zur Konzilstadt.

So reimt er auf zwei Seiten über des Pinguins Bonaparte Liebe im Sealife-Center – und endet mit diesen Worten: „Das heißt, ein Loch er doch entdeckte, jedoch des Pflegers Fuß drin steckte, weil seine Braut zwar wunderbar, jedoch ein Gummistiefel war.“

Mit der Gause unter der Brause

Auch Prominente spielen eine Rolle. „Aus meiner Glotze steigt zu Hause, auf meine Couch Gundula Gause“, schreibt er und gesteht, dass der Titel des Buches eigentlich der fünfte Vers dieses Gedicht sein sollte: „Dann steh‘n wir unter meiner Brause, ich und du, Gundula Gause“.

Doch um eventuellen Diskussionen mit der oder über die ZDF-Nachrichtensprecherin aus dem Weg zu gehen, wählte er die neutrale Version. Und so endet auch das Gedicht so: „Da macht es plopp, mein Traum ist aus, sie ist zurück bei Klebers Claus.“

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