Eines hat er geschafft: Der Name Manuel Miller dürfte mittlerweile jedem Stadtrat aus dem Konstanzer Gemeinderat ein Begriff sein. Der Unternehmer aus der Schweiz ist Vielflieger und will den vergleichsweise maroden Konstanzer Flugplatz weiterentwickeln. Und eigene Millionen investieren.
Zwischen ihm und seinen Plänen steht der Konstanzer Gemeinderat beziehungsweise eine Entscheidung aus dem Jahr 2018: Das war ein Beschluss, der nach einem zähen Ringen um die Zukunft des Platzes entstand. Denn bald steht eine Entscheidung an: Im Jahr 2022 läuft der Pachtvertrag aus. Einige aus dem Rat wollten das Areal gleich ganz dicht machen, andere wollten es weiterentwickeln.
Ein Kompromiss, der keinen glücklich macht?
Der Kompromiss besagt, dass der Platz zwar Flugplatz bleibt, aber ohne größere Investitionen. Gleichzeitig soll ein Teil der Fläche für Gewerbe vorgehalten und die Startbahn ein kleines Stück verlegt werden.
Nun legt Miller nach – mit einer Vision, die das aufgreift. Dem SÜDKURIER berichtet er zudem, wie die vergangenen Wochen abliefen.
Freie Grüne Liste bisher nicht sehr interessiert
Nachdem er sich vergebens um den Posten als Geschäftsführer des Platzes beworben hatte, und nicht einmal zum Vorstellungsgespräch geladen wurde, suchte er das Gespräch mit den einzelnen Fraktionen.
„Besonders gerne hätte ich mit der Freien Grünen Liste gesprochen, denn die Ökologie ist mir wichtig. Der Platz ist eine riesige nicht versiegelte Fläche, die man ökologisch aufwerten könnte.“ Doch nur ein einzelnes Mitglied der Grünen, Christel Thorbecke, sprach bisher direkt mit Miller.
Bei anderen hingegen hat es geklappt: „Ich war auf einer Fraktionssitzung der Freien Wähler und der SPD“, berichtet er. „Es waren sehr angenehme Gespräche.“ Jedoch sei klar geworden, dass alle mangels Alternativen am Kompromiss festhalten wollen – „obwohl niemand so richtig glücklich damit ist“, so Miller.
Düstere Zukunft für das Areal?
Er sieht eine düstere Zukunft für das Areal, sollte es bei den Plänen bleiben. Der 33-jährige Unternehmer schätzt ein: „Der geschlossene Kompromiss würde den Flugbetrieb und die Entwicklungsmöglichkeiten am Flugplatz so limitieren, dass die Tage des Platzes definitiv gezählt wären.“
Deshalb hat er eine neue Idee entwickelt, wie der heute baufällige Platz, so Miller, zu einem Vorzeigeobjekt für die Stadt Konstanz werden könnte. Der Plan: Ein neues Flughafengebäude in das beschlossene Gewerbegebiet setzen. Der Bau solle durch den Flugplatzbetreiber finanziert werden. Bereits an anderer Stelle hatte Miller klar gemacht, dass er den Platz gerne betreiben würde.
„Durch die Vergabe eines Teils der Gewerbefläche an den Flugplatz würde die Fläche optimal bebaut“, findet er. Die Bauten, die bereits auf dem Areal stehen, sollten rückgebaut und die Flächen renaturiert werden. „Durch diesen Schritt könnte die Landebahn weiter in Richtung B 33 verschoben werden“, resümiert er.
Sein größter Wunsch
Bald hat er einen Termin bei der FDP. Sein großer Wunsch aber ist, dem kompletten Gemeinderat und den Konstanzer Bürgern seine Visionen erläutern zu dürfen. „Es wäre schön, wenn eine Fraktion den Antrag stellen würde, mich zu einer Sitzung einzuladen“, sagt er.