Noch immer steht der Bauzaun in der Hoheneggstraße, noch immer müssen Rad- und Autofahrer einen Umweg nehmen, auch Fußgänger können die beliebte Straße nicht benutzen. Das ärgert die Anwohner und andere Bürger.
Die Hoheneggstraße ist seit Anfang Juni 2024 gesperrt, weil die Stadt nach starken Regenfällen weitere Hangrutsche nicht ausschließen kann. Seit dem größeren Rutsch von 2013 überwachen Ingenieure immer wieder die Bewegungen in der Steilwand.

Aus dem Sachstandsbericht von Ende September 2024 geht hervor, „dass keine Stabilisierung (...) eingetreten ist, sondern weiterhin Bewegungen und Massenverlagerungen stattfinden. Die jüngsten Rutschungen werden als Indikator interpretiert, dass künftig und nicht prognostizierbar weitere Rutschungen bevorstehen.“
Deshalb sieht die Verwaltung keine andere Möglichkeit, als die Straße komplett zu sperren, bis der Hang gesichert ist. Zuletzt hieß es, die ersten Arbeiten sollten im November mit dem Herausnehmen instabiler Bäume beginnen. Doch der November ist vorbei, getan hat sich nichts.
Warum ist das so? Dazu schreibt die städtische Pressestelle: „Die ersten Maßnahmen zur Entnahme von Bäumen wurden bereits beauftragt. Diese sind abhängig von den Witterungs- und Bodenverhältnissen und werden in Abstimmung mit den beteiligten Behörden koordiniert. Die Beauftragung der weiteren Maßnahmen und deren Koordination mit den erforderlichen Auftragnehmern ist aktuell in Arbeit.“
Die Umsetzung soll „schnellstmöglich aufgenommen werden, Ziel ist nach wie vor die Durchführung im Frühjahr 2025.“ Anschließend könne die Sperrung aufgehoben werden. Doch das genügt Sven Martin nicht. Der Vorsitzende der Bürgervereinigung Allmannsdorf-Staad (BAS) sagt: „Zunächst sprach die Stadt vom Abschluss der Arbeiten Ende Februar 2025. Es ist absehbar, dass es zu Verzögerungen kommt.“
Bürger fordern Teilfreigabe
Die BAS erneuert daher ihre Forderung nach einer Zwischenlösung. „Zumindest eine Teilfreigabe der Straße sollte ermöglicht werden“, so Martin. Außerdem vermisst er weiterhin eine Antwort der Verwaltung auf seine Frage nach Details zu den geplanten Maßnahmen im sensiblen Gebiet. „Insbesondere der Punkt ‚Böschungskrone abflachen‘ erscheint mit hohen Risiken behaftet“, so Martin.

Auch Anwohner Reinhard Stifel vermisst eine transparente Kommunikation. „Warum wird um die Details der Hangsicherung solch ein Geheimnis gemacht?“, fragt er sich. „Ich hätte gern gewusst, welche ‚anderen Maßnahmen‘ die Stadt bereits eingeleitet hat. Warum kommt niemand von der Verwaltung her und erläutert die Planungen?“
Stifel vermutet: „Man will etwas umsetzen, in das die Bürger nicht eingebunden sein sollen und das sie erst als vollendete Tatsachen vorgesetzt bekommen. So vermeidet man unliebsame Kritik.“ Weitere Beispiele dafür seien die neue Vergabe des Mensa-Essens an Schulen und Planungen für ein verkehrsärmeres Stadelhofen.