Sie sind ein Überbleibsel einer vergangenen Ära: Noch immer gibt es in Konstanz Telefonsäulen, etwa am Bodanplatz oder am Augustinerplatz. Sie sind über und über beklebt mit Aufklebern, Zetteln und Stickern. Dazwischen wurden Buchstaben, Zahlen und Symbole gemalt. Doch darüber hinaus haben die öffentlichen Telefone keine Funktion mehr.
„Bis Ende 2022 wurde bundesweit die Münzzahlung bei den noch verbliebenen öffentlichen Telefonen deaktiviert. Ende Januar 2023 wurde dann auch die Nutzung per Telefonkarte bundesweit abgeschaltet“, gibt die Telekom auf Anfrage des SÜDKURIER an. Daher können die Anlagen seit über zwei Jahren nicht mehr benutzt werden.
Der Bedarf an öffentlichen Telefonzellen war bereits in den Jahren vor der Abschaltung stark zurückgegangen. Wie die Telekom auf Anfrage des SÜDKURIER mitteilt, gab es Ende 2022 in ganz Deutschland noch rund 12.000 öffentliche Telefone. Zum Vergleich: Es seien einst über 160.000 gewesen. Daher wurden inzwischen mehr als 90 Prozent der Anlagen bereits abgebaut.
Ein Rückbau in vielerlei Händen
Der Rückbau erfolge schrittweise im Einvernehmen mit Kommunen und Gemeinden. „Auch in Konstanz hat der Abbau bereits begonnen“, bestätigt Katja Kunicke, zuständig für die Unternehmenskommunikation bei der Telekom. Doch dieser dauere weiter an.
Grund dafür sei unter anderem der Abstimmungsbedarf mit den zuständigen Fachstellen. Kunicke schreibt dazu: „Die Koordination der Gewerke für tausende Baustellen ist für alle Beteiligten aufwändig und wird daher noch einige Zeit in Anspruch nehmen.“
Zunächst werden der regionale Energieversorger und die Bauämter informiert. Letztere müssen für jeden Tiefbau eine verkehrsrechtliche Anordnung erstellen, so Kunicke. Erst dann beginnt der eigentliche Abbau. Sowohl Baufirmen als auch Recyclingunternehmen seien dafür nötig.
Derzeit gehe die Telekom davon aus, dass der Rückbau aller verbliebenen öffentlichen Telefone in Deutschland bis Ende 2025 abgeschlossen sein wird, erklärt Kunicke. Voraussichtlich in diesem Jahr werden die Telefonsäulen also auch aus dem Konstanzer Stadtbild verschwunden sein.
