In knapp zwei Jahren sollen die ersten Bagger in Wollmatingen anrollen, die Planungen zum Neubaugebiet Hafner schreiten voran. Vor Ort – auf einer Fläche von 1.050.000 Quadratmetern – lässt sich zwar kaum erahnen, dass dort irgendwann einmal Wohnraum für tausende Menschen geschaffen werden sollen, allerdings wird im Hintergrund eifrig geplant und auch die ersten konkreten Schritte lassen nicht mehr lange auf sich warten.

So heißt es auf SÜDKURIER-Nachfrage von der Konstanzer Verwaltung: „Das Projekt Hafner kommt gut voran und ist im Zeitplan. Aktuell wird bis Ende des Jahres 2023 der Grunderwerb für den ersten Bauabschnitt abgeschlossen“, teilt Pressesprecherin Elena Oliveira mit. „Parallel werden einzelne formelle Planungen inklusive der rechtlichen Planverfahren weiter vorangetrieben. Dies betrifft beispielsweise die Bauleitplanung, die Planung und Genehmigung Verkehrserschließung an die L221, die Planung und Genehmigung der Umlegung der Hochspannungsleitung.“

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Die Verkehrserschließung mit einer Zufahrt ins Gebiet an der L221 wird dann auch die erste konkrete Baumaßnahme sein. Dies soll nach aktuellem Stand Ende 2025 beginnen. Ab 2026 soll dann der Ausbau der inneren Erschließung, angefangen mit dem Ausbau der Dettinger Straße, beginnen. Der aktuelle Zeitplan geht laut Verwaltungsangaben davon aus, dass die ersten Grundstücke im Jahr 2027 erschlossen und bebaubar sind.

Stadt folgt ihrem „Masterplan“: So geht es weiter

Des Weiteren würden derzeit aufbauend auf dem in diesem Jahr fertiggestellten „Masterplan“ für den ersten Bauabschnitt ein Gestaltungsleitfaden entwickelt, das Konzept zur Energieversorgung finalisiert und ein Konzept zur Vergabe der Baugrundstücke erarbeitet.

Im Frühjahr 2024 sollen dann die ersten Flächen einer archäologischen und geophysikalischen Untersuchung unterzogen werden. Im kommenden Jahr stünden außerdem der Bebauungsplan, das Grundstücksvergabekonzept und die konkrete Planung sozialer Infrastruktur, also beispielsweise Schule und Kita, im Fokus.

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Nicht alle Grundstückseigentümer wollen verkaufen

Allerdings gibt es da noch ein Problem: Nicht alle Grundstückseigentümer des Hafner-Geländes sind bereit, ihre Fläche an die Stadt abzutreten. In den vergangenen Wochen seien zwar viele Einigungen mit bisher „nicht-mitwirkungsbereiten Eigentümern“ erzielt worden, heißt es. Allerdings teilt Oliveira mit: „Es gibt nur einige wenige Fälle, in denen mit Betroffenen trotz intensiver Gespräche noch keine Lösung gefunden werden konnte. In diesen Fällen wurde bei den zuständigen Behörden ein Antrag auf Einleitung eines rechtlichen Verfahrens gestellt.“

Was das bedeutet? Als Ultima Ratio stehen dann auch mögliche Zwangsenteignungen im Raum. Ferner habe die Stadtverwaltung aber bei keiner der Flächen im Gebiet ihr Kaufinteresse zurückgezogen, der Fokus liege dabei erst einmal vor allem auf dem Erwerb der Grundstücke für den ersten Bauabschnitt. Alle weiteren Bauabschnitte würden dann wie geplant nach dem ersten Bauabschnitt angegangen, so Oliveira abschließend.

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