Wo Dennis Peipe und Carolin Wehner heute wohnen, war vor zwei Jahren nur ein dunkler Dachboden.

Dort, wo einst nur ein Dachboden war, ist inzwischen eine Konstanzer Familie eingezogen. Wie lebt es sich in der Aufstockung am ...
Dort, wo einst nur ein Dachboden war, ist inzwischen eine Konstanzer Familie eingezogen. Wie lebt es sich in der Aufstockung am Mondrauteweg? | Bild: Julius Bretzel

Doch wenn das Paar heute die Wohnungstür im obersten Stockwerk des Hauses öffnet, gelangt man in eine moderne Wohnung, hell eingerichtet, mit Familienbildern an der Wand – und einem Balkonpanorama, das nur wenige in Konstanz haben.

Hell und einladend: In der neuen Wohnung leben Dennis Peipe und Carolin Wehner seit etwa anderthalb Jahren.
Hell und einladend: In der neuen Wohnung leben Dennis Peipe und Carolin Wehner seit etwa anderthalb Jahren. | Bild: Julius Bretzel

Die Wohnung hat der Spar- und Bauverein Konstanz (SBK) vor etwa zwei Jahren nachträglich auf das Wohnhaus gesetzt. Es war das erste von mehreren SBK-Gebäuden am Mondrauteweg, die um Dachwohnungen erweitert werden. Mit den Aufstockungen will die Wohnbaugenossenschaft zusätzlichen Wohnraum in Konstanz schaffen.

Peipe und Wehner wohnen mit zwei Kindern in der Wohnung. „Dafür ist sie echt perfekt“, sagt Peipe und scherzt hinterher „Die Kinder müssen jetzt halt Treppen laufen“. Doch der mühsame Weg ins dritte Obergeschoss lohnt sich: „Allein der Ausblick ist es wert, hier zu wohnen.“

Die Aussicht reicht über die anderen Dächer bis zum Untersee, bei gutem Wetter sehen Peipe und Wehner sogar die Hegauvulkane. Und die Wohnung selbst? „Es ist zwar eine neue Wohnung, wo vorher keine war. Aber eigentlich fühlt es sich normal an, hier zu wohnen.“

Der Blick vom Balkon – bei trübem Wetter. „Wenn es schön ist, sieht man sogar die Hegauvulkane“, versichert Dennis Peipe.
Der Blick vom Balkon – bei trübem Wetter. „Wenn es schön ist, sieht man sogar die Hegauvulkane“, versichert Dennis Peipe. | Bild: Julius Bretzel

„Bebaubare Grundstücke haben wir nicht“

Ralph Buser, Vorsitzender des SBK, sieht das Konzept der Gebäudeaufstockungen und Dachausbauten als wichtigen Beitrag zum Wohnbau an. „Das kostet uns zwar so viel wie ein Neubau“, sagt er. „Aber dafür haben wir schon die Fläche, die Infrastruktur, Anschlüsse an Strom und Wasser und so weiter.“

Ralph Buser, Vorstand des SBK, der seine Häuser saniert und mit Wohnungen aufstockt.
Ralph Buser, Vorstand des SBK, der seine Häuser saniert und mit Wohnungen aufstockt. | Bild: Julius Bretzel

Der SBK will sich laut seinem Vorsitzenden in den kommenden Jahren auf solche Baustellen konzentrieren. „Für neue Gebäude brauchen wir bebaubare Grundstücke, die haben wir nicht.“

Durch die Erweiterung der Bestandshäuser könne der SBK jedes Jahr ein paar neue Wohnungen schaffen, erklärt Buser. „Da kommt dann langfristig auch was zusammen. Und damit schadet man keinem.“

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Sehen das die bisherigen Hausbewohner auch so? Dennis Peipe hat sich bei seinen Nachbarn umgehört: „Die anderen Leute waren nicht arg begeistert davon, dass sie jetzt keinen Speicher im Dach mehr und weniger Platz im Keller haben. Und die Baustelle dauerte etwa ein Jahr. Klar, das ist für niemanden eine schöne Sache.“

Carolin Wehner und Dennis Peipe wohnen dort, wo vorher noch ein Dachboden mit Speicher und Trockenraum war.
Carolin Wehner und Dennis Peipe wohnen dort, wo vorher noch ein Dachboden mit Speicher und Trockenraum war. | Bild: Julius Bretzel

Ralph Buser betont aber, dass die meisten Nachbarn gegenüber der Baustelle grundsätzlich positiv eingestellt seien. Man müsse ihnen aber auch etwas dafür geben: „Mit der Sanierung haben wir auch einzelne Bäder der anderen Mieter renoviert, wenn sie das wollten. Und das Haus wird ja auch generell schöner, wir richten den Garten und bauen Fahrrad- und Müllhäuschen dazu.“

Dachschräge wird durch Gauben erweitert

Zwei Häuser neben der Wohnung von Dennis Peipe und Carolin Wehner. Hier stockt der SBK derzeit auch auf, „genau gleich wie nebenan“, sagt Buser. Er führt durch die Baustelle. Noch ist alles grau in den entstehenden Wohnungen. Der Estrich muss noch trocknen. In den leeren Räumen hallt es leicht.

Noch wird hier gearbeitet, damit Ende des Jahres der neue Platz zum Leben fertig ist.
Noch wird hier gearbeitet, damit Ende des Jahres der neue Platz zum Leben fertig ist. | Bild: Julius Bretzel

Um das Gebäude stehen Gerüste, Bauarbeiter machen ihre Arbeit. Aufgestockt wird hauptsächlich in Holzbauweise, schon wegen des Gewichts. Bisher waren auch hier Speicherräume im Dachboden, erklärt Buser. Die Heizung musste saniert werden, im Zuge dessen nutzte der SBK die Gelegenheit, in das Dach zwei Wohnungen zu bauen.

Im Mondrauteweg stockt der Spar- und Bauverein seine Häuser auf. In jedes Dach kommen zwei neue Wohnungen.
Im Mondrauteweg stockt der Spar- und Bauverein seine Häuser auf. In jedes Dach kommen zwei neue Wohnungen. | Bild: Spar- und Bauverein Konstanz

Die Dachschräge wurde durch Gauben erweitert, sodass die Fläche räumlich genutzt werden kann. An der unverputzten Wand sieht man noch den Übergang von der bisherigen Mauer zum Anbau. Die beiden Wohnungen, die im Dach entstehen, sollen im Dezember bereits fertig sein.

Auf der Baustelle zeigt SBK-Chef Ralph Buser, wo das bisherige Dach des Hauses aufhört, und wo die Aufstockung anfängt.
Auf der Baustelle zeigt SBK-Chef Ralph Buser, wo das bisherige Dach des Hauses aufhört, und wo die Aufstockung anfängt. | Bild: Julius Bretzel

Wenig später werden sie vermutlich so wohnlich eingerichtet sein wie bei Peipe und Wehner. Und dann, sagt Ralph Buser, zieht der Baukran direkt ein Haus weiter, um dort auf die gleiche Weise Wohnraum für neue Nachbarn zu schaffen.

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