„Das ist doch eh nichts für mich“ – das sagen immer noch manche Konstanzerinnen und Konstanzer, wenn es ums Theater geht. Weil sie denken, sie fänden keinen Zugang zu dem, was dort gespielt wird. Vielleicht aber auch, weil es eine andere Hürde gibt, die sie noch von einem Theaterbesuch trennt.
Aber warum ist das so, welche Barrieren gibt es für die Teilhabe an Kulturangeboten, und wie lassen sich diese Hindernisse abbauen? Darum geht es im nächsten SÜDKURIER-Stadtgespräch zur Mittagszeit am Donnerstag, 24. Oktober, von 12.30 bis 13.30 Uhr.
Mit der ersten Gesprächsrunde am Mittag nach den sommerlichen Treffen unter freiem Himmel wird das Theater nicht nur zum Schauplatz, sondern auch zum Thema der Debatte. Im Foyer des großen Hauses (Eingang Konzilstraße) soll unter anderem darum gehen, wie Inklusion im Kulturbetrieb und ganz konkret im Theater als der größten städtischen Kultureinrichtung geht. Hinter dem Begriff Inklusion steht die Überzeugung, dass alle Menschen Zugang zu und Mitwirkungsmöglichkeiten an Angeboten und Dienstleistungen haben sollen, unabhängig von persönlichen Merkmalen.
Doch oft stehen dieser Idee Hindernisse entgegen – es gibt bis heute Menschen, die glauben, ohne Abitur im Theater fehl am Platz zu sein. Wie lautet die Antwort des Hauses auf ihre Zweifel? Warum ist Barrierefreiheit mehr als eine Rampe für Rollstuhlfahrer? Und wie bildet sich die neue, durch Inklusion gewonnene, Vielfalt in der konkreten Arbeit und im Programm dann ab? Wer fühlt sich übersehen und vergessen? Wer hat vielleicht sogar zu viel Sichtbarkeit und Einfluss? All das sind Fragen, denen sich eine Kultureinrichtung stellen muss. Das Theater Konstanz tut das seit Jahren, und darüber wird nun das Gespräch eröffnet.
Erwartet werden beim SÜDKURIER-Stadtgespräch Theaterleute, organisierte Theaterfreunde und Menschen, die einfach gerne in eine Vorstellung gehen. Unter dem Leitmotto „Es ist besser, miteinander zu sprechen als übereinander“ sollen sie ins Gespräch kommen. Auch zu der Frage, warum Konstanz eigentlich ein Theater benötigt und wie viel Theater sich die Stadt auch in Zeiten zunehmend knapper Kassen leisten kann und soll.
Schön wäre es, wenn gerade auch Menschen kämen, die dem Theater bisher eher fern stehen und ihre Perspektive einbringen, indem sie erzählen, warum sie nicht oder nicht mehr ins Theater gehen und was sich ändern müsste, dass sie mal wieder eine Vorstellung besuchen.
Die Stunde zur Mittagszeit soll zum Sprechen und Zuhören dienen, die Gäste können sich aber auch vor über die Angebote des Theaters in der laufenden Spielzeit informieren. Für alle, die deshalb aufs Mittagessen verzichten, steht eine kleine Stärkung bereit. Die Teilnahme ist wie immer kostenlos, eine Anmeldung ist nicht nötig. Die Gesprächsrunde startet pünktlich um 12.30 Uhr und dauert genau eine Stunde.