Mit den längerfristigen Vorhersagen des Wetters ist es so eine Sache. Wirklich verlässlich können Meteorologen nur die nächsten drei Tage und möglicherweise noch eine Woche vorhersagen. Das hilft Menschen, die gern langfristig planen, nicht immer weiter.

Langfrist- oder Witterungstendenzen können eine Tendenz für einen gewissen Zeitraum angeben. Eine genaue Vorhersage für einen begrenzten Raum wie das Bodenseegebiet können sie nicht leisten. „Wie das Wetter im Oktober wird, können wir deshalb nicht beantworten“, sagt Jürgen Schmidt vom Wetterkontor. Das betont auch Marco Puckert, Mitarbeiter des Deutschen Wetterdienstes. „Eine Vorhersage über mehr als sechs, sieben Tage im Voraus ist schlicht unseriös.“

Im Oktober könnte es etwas wärmer werden als in den Vorjahren, aber die Abweichung dürfte nicht erheblich ausfallen, gibt Schmidt eine grobe Einschätzung. Die Niederschlagsmengen dürften sich im durchschnittlichen Bereich bewegen. „Das heißt so viel wie: Es könnte einen goldenen Oktober geben – oder eben nicht“, sagt Schmidt.

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Marco Puckert ergänzt dies durch die Vorhersage für den Oktoberbeginn: Nach einem sonnigen Sonntag, 29. September, folgten in Süddeutschland ein vermutlich regnerischer, aber noch milder Wochenbeginn. Auch der Dienstag werde vermutlich noch mild ausfallen, in den ersten Oktobertagen könnte ein deutlicher Temperaturrückgang eintreten. „Auch hierbei sind die Modelle schon nicht mehr sehr verlässlich.“

Feuchter und etwas wärmer im Oktober

Sabrina Wehring, Mitarbeiterin beim DWD im Bereich Klimavorhersagen, versucht sich an einer Trendvoraussage für den Oktober: In der ersten Woche (bis 6. Oktober) gebe es eine leichte Tendenz zu niederschlagsreicheren Bedingungen und für die Jahreszeit normalen Temperaturen, dies setze sich für die Folgewoche fort, die Temperaturen dürften ansteigen.

Bei der Woche ab 14. Oktober „werden mit einer großen Unsicherheit behaftet feuchtere Bedingungen erwartet.“ Die Temperaturen hingegen blieben normal gegenüber dem Klimamittel. Die letzte Oktoberwoche dürfte, so Wehring, ebenfalls feuchter, aber wärmer als im langjährigen Klimamittel gemessen ausfallen – dabei sei die Unsicherheit des Vorausblicks naturgemäß am größten.

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Warum spricht man überhaupt von einem goldenen Oktober? Dazu hat Jürgen Schmidt eine Antwort: „Im Herbst werden die Hochdruckgebiete stabiler“, erläutert er. Im Sommer stehe die Sonne hoch, heize den Boden auf, die Luft steige auf und der Druck am Boden beginne rasch zu fallen. Das Hoch löst sich schnell auf. Im Herbst ist die Sonne in unseren Breitengraden deutlich schwächer, die Druckverhältnisse blieben stabiler. Deshalb habe ein Hochdruckgebiet die Chance, eine deutlich längeren Zeitraum zu überdauern.