Die auf dem Schienerberg geplanten Windräder sorgen nicht nur in Öhningen für hitzige Diskussionen im Gemeinderat, auch in Moos wird über Windenergie und die Standorte für die Windkraftwerke heftig debattiert. Der Gemeinderat von Moos sich jetzt gegen den Bau von Windkraftanlagen auf dem Schienerberg ausgesprochen.
An den drei möglichen Standorten, von denen zwei das Gebiet der Gemeinde Moos tangieren und somit betreffen, sehe man keine geeigneten Plätze für den Bau von Windrädern, so die Entscheidung des Gremiums. Die Gemeinde Moos werde nun seine Bedenken im Rahmen der Teilfortschreibung des Regionalplans Hochrhein-Bodensee einreichen.
Vorangegangen war eine sehr emotionale Diskussion zu dem Thema, die vor allen den unerlaubten Einlassungen der Bürger geschuldet war. Denn der Sitzungssaal im Rathaus Moos reichte für die vielen interessierten Bürgerinnen und Bürger, die der Debatte folgen wollten, nicht aus. Der Zuschauerraum musste aufgrund des großen Andrangs sogar ausgedehnt werden.
Eklat in der Gemeinderatssitzung
Teile der Bürgerschaft wollten es indes nicht dabei bewenden lassen, die Sitzung als stille Beobachter zu besuchen. Noch vor dem Aufruf des eigentlichen Themas versuchten die ersten Zuhörer ihre Meinung im Rahmen der Bürgerfrageviertelstunde zu äußern. Sie ließen sich auch nur höchst ungern darauf hinweisen, dass Einlassungen dieser Art an dieser Stelle nicht zulässig seien. Das Ganze gipfelte am Ende mit einem Verweis des Raumes eines ehemaligen Gemeinderatsmitgliedes, der trotz mehrfacher Aufforderung von Bürgermeister Patrick Krauss nicht davon ablassen wollte, die Diskussion und das Vorgehen des Rates zu kommentieren.
Im Rat herrscht eigentlich Konsens
Dabei war man sich im Gremium weitestgehend einig darüber, dass man die vorgesehenen Flächen auf dem Schienerberg für ungeeignet hält, beziehungsweise die negativen Folgen der Anlagen zu groß sind. Lediglich bei den konkreten Begründungen gingen die Meinungen teilweise auseinander.

Die Verwaltung hatte aufgrund des Zeitdrucks im Vorfeld einen Entwurf formuliert, indem nach Ansicht einiger Ratsmitglieder wichtige inhaltliche Begründungen nicht genannt wurden. So hatten die beiden neuen Ratsmitglieder der Liste ‚Wir für Moos‘ zusammen mit dem CDU-Ratsmitglied Anton Bandel einen Entwurf ausgearbeitet, der nach ihrer Ansicht besser als Gegenargumentation geeignet war. Darin wurden unter anderem Punkte wie zum Beispiel die Gefährdung seismologischer Messungen in Stein am Rhein angeführt.
Bei den eigenen Themen bleiben
Diese sind laut Bürgermeister Patrick Krauss jedoch nicht geeignet, die Einwände der Gemeinde Moos zu begründen, da sie nicht in deren Zuständigkeitsbereich liegen. In dem Anhörungsverfahren sollen die Kommunen lediglich Aspekte benennen, die eine direkte Auswirkung auf ihr Gebiet und ihre Bürger hat. „Wir müssen in unserem Rahmen bleiben und müssen nicht die Stellungnahmen der anderen wiederholen“, sagte Krauss in der Sitzung.
Auf eine Zusammenführung beider Entwürfe verzichtete man am Ende der Diskussionen – nicht zuletzt aus Zeitgründen. Allerdings bot der Bürgermeister an, den privaten Entwurf zur Anhörung gerne an die Behörden weiterzuleiten.