Eine überstandene Viehseuche war einst der Grund, warum die Mooser jährlich am Hausherrenmontag mit geschmückten Booten nach Radolfzell pilgern. In einer ähnlichen Situation befindet sich wie Welt erneut. Nur lassen sich die Mooser durch Corona nicht von ihrer einst versprochenen Wallfahrt abhalten. Sie passen sie nur den Umständen an.

Bild 1: Die Mooser Wasserprozession findet im kleinen Rahmen statt. Publikum ist nicht erwünscht.
Bild: Schneider, Anna-Maria

Denn diese Krankheit ist noch nicht überstanden. Vorsicht ist das Gebot der Stunde. Die Mooser Wasserprozession findet aus diesem Grund nicht wie gewohnt statt. Lediglich ein Boot mit dem Mooser Gemeinderat, dem Kirchengemeinderat und ein paar Mooser Bürgern wird am 20. Juli über den See fahren. Eine Prozession gibt es nicht, es spielt keine Musik auf dem See, die Gruppe geht direkt in das Münster zum Mooser Hochamt.

„Wir lassen uns durch Corona sicher nicht von unserem Gelübde abbringen. Wir haben die Tradition aber auf das Wesentliche reduziert“, versichert der Mooser Bürgermeister Patrick Krauss. Auf die wenigen Plätze für Bürger im Boot habe man sich bewerben können, nun seien alle vergeben. In der Vergangenheit habe die traditionelle Mooser Wasserprozession schon ab und zu ausfallen müssen oder wurde auf dem Landweg vollzogen.

Bild 2: Die Mooser Wasserprozession findet im kleinen Rahmen statt. Publikum ist nicht erwünscht.
Bild: Schneider, Anna-Maria

Im Ersten Weltkrieg habe es 1916 keine Prozession über das Wasser gegeben. Das sei damals wegen Luftangriffen zu gefährlich gewesen. In den Jahren 1945 und 1946 fand die Prozession über das Land statt. Und auch 1947 konnte nicht über den See gerudert werden, weil es schlicht keine fahrtüchtigen Boote mehr nach dem Zweiten Weltkrieg gab. Aber ansonsten fand die Prozession immer statt und ist fester Teil des Hausherrenfestes.

Die Mooser Pilger nähern sich dem Radolfzeller Seeufer. Bild:Gerald Jarausch
Die Mooser Pilger nähern sich dem Radolfzeller Seeufer. Bild:Gerald Jarausch | Bild: Jarausch, Gerald

2020 werde die Prozession also trotz weltweiter Pandemie nicht ausfallen. Wichtig sei Krauss jedoch, dass alle Abstandsregeln eingehalten werden und sich kein Publikum am Seeufer einfindet. Zu sehen gebe es ohnehin nicht viel, sagt er. Auch das Mooser Hochamt im Münster werde nur im kleinen Rahmen mit den üblichen Sicherheitsmaßnahmen für Gottesdienste stattfinden.

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