Es ist so etwas wie die logische Folge der aktuellen Entwicklungen: Durch die zunehmend strikteren Verordnungen des Bundes und Landes, um die Corona-Pandemie in den Griff zu bekommen, bleiben soziale Kontakte immer mehr auf der Strecke.
Das spürt man auch in den Organisationen und Vereinen, die auf das ehrenamtliche Engagement angewiesen sind. Bei der Freiwilligen Feuerwehr Moos fallen und fielen nach Auskunft von Kommandant Karl Wolf etliche Veranstaltungen in diesem Jahr coronabedingt aus. Er befürchtet, dass sich das langfristig auf den Personalstamm der Feuerwehr auswirken könnte.
Corona nimmt den Kindern den Spaß
Das geht schon bei den ganz jungen Mitgliedern los: So können nach der jüngsten Verschärfung der Vorschriften die geplanten Treffen der Kinder-Feuerwehr nicht stattfinden. Dabei hatten sich die 6- bis 9-Jährigen schon darauf gefreut.
Denn auf der Tagesordnung der nächsten Übungen standen ein gemeinsamer Filmabend und das Weihnachtstreffen. Eigentlich war alles bestes vorbereitet – den Film hatte man bereits seit zwei Jahren bereitliegen, denn schon zweimal musste der Termin aufgrund der Pandemie-Verordnung ausfallen.
Und die Jahresabschlussfeier mit einem gemeinsamen Essen muss nun ebenfalls gestrichen werden. Für die 14 Kinder der Kinder-Feuerwehr sind das also herbe Verluste, wie Karl Wolf bestätigt: „Die Kinder haben sich brutal darauf gefreut“, sagt er.
Die Proben bleiben leerer
Bei den etwas Älteren machen sich solche Ausfälle auch schon in der Anzahl der Teilnehmer bei Proben bemerkbar. In der Jugendfeuerwehr, in der die 9- bis 17-Jährigen aktiv sind, kommen immer weniger zu den Übungen.
In den vergangenen Monaten haben etliche Veranstaltungen der Jugendlichen nicht stattgefunden, sodass sie allmählich den Spaß an der Sache zu verlieren scheinen: „Wenn die Veranstaltungen nicht stattfinden, hat man keine Ziele, auf die man hinarbeiten kann“, erklärt der Kommandant das Problem.
Jugendliche können sich nicht mehr beweisen
Im Grunde wurden alle Kreisveranstaltungen abgesagt. Darunter das beliebte Jugendlager, aber auch Wettkämpfe und die „Leistungsspange“ – ein Leistungsabzeichen des Nachwuchses. Die Ausfälle seien so etwas wie ein Katalysator, der am Ende den Bestand der Feuerwehr angreife.
Karl Wolf jedenfalls befürchtet, dass „wahrscheinlich viele abspringen werden“, wie er sagt. Bei einer der letzten Veranstaltungen waren von den 33 Mitgliedern der Jugendwehr, die in drei Gruppen organisiert ist, in einer Gruppe nur noch zwei dabei.
Nicht mehr alle Aktiven dürfen zur Probe
Das Dilemma setzt sich bei den Aktiven der Feuerwehr fort. Denn selbst diese Gruppe darf nur noch sehr eingeschränkt proben. Lediglich bestimmte Aufgaben wie die der Maschinisten dürfen weiterhin trainiert und geprobt werden. Auf diese Weise trainieren nur noch 17 der 47 Aktiven in der Mooser Feuerwehr.
Zudem sind alle kameradschaftlichen Treffen untersagt. Das hat bei den Freiwilligen durchaus Folgen. Denn die Aktiven müssen sich im Fall der Fälle blind auf ihre Kollegen verlassen können. „Für uns sind die kameradschaftlichen Treffen wichtig, weil wir Vertrauen untereinander haben müssen – dazu muss man sich gut kennen“, führt Wolf aus.
Wehr musste in diesem Jahr besonders oft ausrücken
Lehrgänge und Fortbildungen finden aktuell ebenfalls nur eingeschränkt oder gar nicht statt. So sind zum Beispiel Gruppenführerschulungen im Landkreis ausgefallen. Noch haben die Einschränkungen keinen Einfluss auf die Einsatzfähigkeit der Wehr, wie der Mooser Feuerwehrkommandant betont.
In diesem Jahr musste seine Mannschaft sogar besonders oft ausrücken. Mit 47 Einsätzen habe man annähernd doppelt so viele Anlässe gehabt wie in anderen Jahren.