Im Rahmen des Parkraumkonzepts, dass die Gemeinde Moos für Teile von Moos und Iznang in Zukunft anwenden möchte, hat sich der Gemeinderat jüngst über eine mögliche Bewirtschaftung informiert. Das Unternehmen Avantpark aus Unterföhring stellte im Rat die Bewirtschaftung für drei Parkplätze in der Gemeinde vor.
Konkret wurden Pläne für die beiden Strandbäder in den Ortsteilen Moos und Iznang sowie für den Parkplatz am Hafen in Moos gezeigt.
Elektronische Erfassung der Autokennzeichen
Das Unternehmen setzt dabei auf voll auf die moderne Möglichkeiten einer elektronischen Erfassung. Die ist bisher vor allem in anderen Ländern verbreitet, aber auch zunehmend in Deutschland, wie Bali Kahi von Avantpark in der jüngsten Gemeinderatssitzung erklärte. Dabei werden die Kennzeichen der Fahrzeuge elektronisch mittels Kameras an den Ein- und Ausfahrtpunkten der Parkplätze erfasst.
Daraus ergebe sich laut Kahi ein sicheres System, dass ein unerlaubtes Parken ohne Parkgebühr praktisch unmöglich mache. Das bedeutet: Wer sein Fahrzeug dort abstellt, sollte tunlichst auch die Parkgebühren entrichten. Andernfalls erhält er von dem Unternehmen ein erhöhtes Nutzungsentgelt über 40 Euro aufgebrummt.
Gemeine muss nur den Strom selbst zahlen
Genau dieses System stellt die Wirtschaftsgrundlage für das Unternehmen dar und macht es für Gemeinden, die ihre Parkflächen kostengünstig bewirtschaften möchten, attraktiv. Denn sämtliche Kosten für die Technik, Installation, Reparaturen, Instandhaltung sowie den Betrieb (außer Elektrizität) werden von Avantpark übernommen. Es entstehen keine einmaligen und keine laufenden Kosten – außer der notwendigen Elektrizität.
Die eingenommen Parkgebühren gehen zu 100 Prozent an die Gemeinde, was laut dem Unternehmensvertreter ein nicht unerheblicher Betrag über das Jahr ist. Avantpark wiederum finanziert sich ausschließlich über die Einnahmen des erhöhten Nutzungsentgelts, deren Nachverfolgung es selbst übernimmt. „Wir mahnen die Kunden mehrmals an, bevor wir ein Inkassounternehmen einschalten“, sagte Bali Kahi.
Anlieger parken weiterhin kostenlos
Für den Gemeinderat war in dem Zusammenhang zudem wichtig, dass es ausgesuchten Anliegern möglich sein muss, den Parkplatz ohne eine Gebühr zu nutzen. Da es der Gemeinde freigestellt ist, wer dafür in Frage kommt, können die entsprechenden Kennzeichen bei dem Unternehmen hinterlegt und von den Gebühren ausgeschlossen werden.
Die Tatsache, dass die Kennzeichen zumindest für 48 Stunden gespeichert werden, soll laut Kahi rechtlich zulässig sein. Wichtig ist dem Gremium zudem ein ganzheitliches Parkkonzept, dass nicht nur auf die Bewirtschaftung setzt. Es soll ausdrücklich weiterhin „Flächen geben, die frei bleiben“, sagte Bürgermeister Patrick Krauss.
Zudem wies er darauf hin, dass zur Vermeidung eines Parksuchverkehrs in den Ortsteilen weitere Maßnahmen notwendig sind: „Einfach nur Scanner aufstellen und Reibach machen ist nicht“, erklärte er.
Damit dürfte er den Nerv vieler Mooser Bürger treffen. Denn bereits die erste Bürgerbeteiligung zum Thema Parkkonzept, die am 5. Dezember 2022 im Bürgerhaus stattfand, offenbarte stark geteilte Ansichten darüber. Im Grunde teilten sich die Befürworter und Gegner einer Bewirtschaftung in etwa gleich große Anteile.
Gemeinde darf Höhe der Gebühren selbst festlegen
Die Höhe der Parkgebühren darf die Gemeinde bei einer Bewirtschaftung durch Avantpark selbst festlegen. Sie sollten laut Patrick Krauss eher moderat ausfallen, damit sie keine Hemmschwelle für die Nutzer darstellen. Bezahlt werden könnte direkt vor Ort an einem Automaten oder auch elektronisch per App.
Der Gemeinderat beschloss nach Anhörung der Vorstellung, die Parkraumbewirtschaftung grundsätzlich in ihre Planung mit einzubeziehen.