„Noch nie war es so schwierig eine Wasserstandsmeldung zu geben“, erklärte Kämmerer Sven Leibing jetzt im Gemeinderat Moos. Die Aussage bezieht sich nicht auf den Hafen, sondern auf die Finanzlage der Gemeinde Moos. Ursächlich für die schwierige Prognose des Haushaltsjahres 2020 ist die Corona-Krise mit ihren kaum absehbaren Folgen auf die Wirtschaft.
Dass es zu negativen Auswirkungen des Gemeindehaushaltes kommt, ist sicher. Die Schätzungen des Kämmerers gehen davon aus, dass der Ergebnishaushalt auf der Ertragsseite eine Verschlechterung von rund 225.000 Euro hinnehmen muss. Vor allem bei der Einkommenssteuer wird mit 95.000 Euro weniger gerechnet, auch die Gebühren für die Nutzung öffentlicher Einrichtungen sinken um 144.000 Euro. Aufgefangen werden diese Verluste durch ein höheres Gewerbesteueraufkommen – man rechnet mit einem Plus von 120.000 Euro – und Kompensationszahlungen des Bundes und Landes.
Bürgermeister Krauss: „Aufgeschoben ist nicht aufgehoben“
Gleichzeitig gibt die Gemeinde an verschiedenen Punkten weniger Geld aus, als geplant. Bei den Sach- und Dienstleitungen wurden über eine halbe Million Euro eingespart. Einige der geplanten Maßnahmen für Hafen und Straßen müssten jedoch im kommenden Jahr nachgeholt werden. Bürgermeister Patrick Krauss bemühte dazu den Ausspruch: „Aufgeschoben ist nicht aufgehoben“.
Zumindest für den Moment verbucht der Ergebnishaushalt noch ein positives Ergebnis von 142.000 Euro. Ähnliche Entwicklungen ergeben sich für den Finanzhaushalt. Auch hier verschieben sich einige Ausgaben zeitlich. Für ein ungünstiges Zahlenverhältnis der Einnahmen sorgt vor allem aber die Verschiebung von Bauplatzverkäufen. Hier sind lediglich Einnahmen von 750.000 Euro zu verbuchen. Vorgesehen waren Werte von 2,5 Millionen Euro. Daher sinken die liquiden Eigenmittel der Gemeinde „auf das erschreckende Maß“ von 100.000 Euro, so Leibing. Das dicke Ende kommt laut Sven Leibing dennoch erst mit Verzögerung: „Wir werden nächstes Jahr an unsere Grenzen kommen.“