Ein Durchlass mit einem Erdboden und zwei kleine Rohre sollen Fröschen und anderen Amphibien künftig vor Autos schützen. Denn solche Amphibientunnel hat das Landratsamt Konstanz im Zuge des Radwegeausbau jüngst als Querungshilfe in die Fahrbahn und das Bankett der K6180 zwischen Zoznegg und Stockach einbauen lassen.

Dazu wurden, so informiert der Landkreis, Fertigteile aus Beton mit einem Innenmaß von einem Meter Breite und einer Höhe von 70 Zentimetern unter der Straße eingebracht. Insgesamt betrugen die Kosten für die Arbeiten rund 92.000 Euro.

Schüler trugen Frösche über die Straße

Gerettet werden könnten dadurch vereinfacht gerechnet durchschnittlich bis zu 1085 Amphibien pro Jahr, wie ein Blick auf ältere Daten einer Rettungsaktion von Stockacher Schülern zeigt. Denn über viele Jahrzehnte betreuten die Schülerinnen und Schüler der Zoznegger Hauptschule und deren damaliger Lehrer Horst Lauer die Wanderung der Reptilien. Die Tiere durchqueren das Gebiet zwischen den Feuchtgebieten zwischen dem Bahndamm am Beerenberg und Zoznegg.

Die Schüler errichteten dazu früher Zäune, sammelten die paarungswilligen Tiere in bereitgestellten Eimern ein und brachten sie auf die gegenüberliegende Straßenseite, um sie vor den Gefahren des zunehmenden Verkehrs auf dieser Strecke zu schützen.

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39.061 gerettete Tiere in 36 Jahren

Die Zahlen aus dem Projekt wurden vom Landratsamt seit dem Jahr 1983 bis 2018 erfasst – und zeigen teils große Schwankungen, deren Grund nicht bekannt ist. So konnten die Schüler im ersten Jahr 741 Tiere einsammeln, 1984 waren es schon 1517 Stück. Unterschieden wurden die Tiere dabei noch nicht. Im Jahr 1985 gibt es dann allerdings eine Aufführung als Frösche (43), Kröten (1347) sowie Molche.

Im Jahr 1986 wurde mit 2552 Amphibien der Höchststand in den Aufzeichnungen dokumentiert. Insgesamt konnten die Schüler in den 36 Jahren bis 2018 39.061 Amphibien einsammeln und über die Straße tragen – und so deren Fortbestand sichern. Das entspricht etwa 1085 Tieren pro Jahr.

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Zuletzt hatten die Schülerinnen und Schüler der Weiherbachschule die Tradition rund um den Krötenzaun und die Amphibienrettung weitergeführt. Hierbei erhielten die Verantwortlichen Unterstützung durch den früheren Kreisjägermeister Kurt Kirchmann aus Mühlingen, der die Kinder ebenfalls wie seinerzeit Horst Lauer beim Aufstellen des Zaunes anleitete.