Rund 1,48 Millionen Euro wendet die Höri-Gemeinde Öhningen für die Kinderbetreuung in diesem Jahr auf. Die Gemeinde fördert die Unterbringung ihrer Kinder mit Zuschüssen in Höhe von 787.000 Euro sowie mit Verwaltungsleistungen von weiteren 65.000 Euro. Allein für das Betreuungspersonal ist mehr als eine Millionen Euro im Haushalt veranschlagt. Insgesamt betragen die Förderungen 54 Prozent der Gesamtkosten. Weitere 35 Prozent übernimmt das Land. Eltern sind mit ihren Beiträgen lediglich mit elf Prozent an den Kosten beteiligt und müssen künftig zwischen drei und elf Euro mehr für die Kinderbetreuung bezahlen. Die Preissteigerungen in der Betreuung belaufen sich durchschnittlich auf 2,9 Prozent. Der Preis für ein Mittagsessen erhöht sich um 50 Cent auf 3,50 Euro.
Elternanteil liegt bei elf Prozent
Die Berechnung der Entgelte oder Elternbeiträge orientiert sich an den Empfehlungen der Kirchen und kommunalen Landesverbände, die in diesem Jahr eine Entgelterhöhung von 2,9 Prozent vorsehen. Zudem sollten die Beiträge rund 20 Prozent der Ausgaben decken. Da Öhningen die Ausgaben für die Betreuung mit einem eigenen Modell um weitere 20 Prozent fördert, liegt der Elternanteil aktuell bei nur elf Prozent. Die Steigerung der Elternbeiträge in Öhningen um 2,9 Prozent bleibt aber hinter den allgemeinen Kostensteigerungen zurück.
Die neuen Entgelte orientieren sich in Öhningen an der Anzahl der Kinder in den Haushalten sowie an der Dauer der Betreuungszeit und an dem Standort der Kita. In Schienen werden ab September für eine Betreuungszeit von 30 Stunden pro Woche künftig 108 Euro berechnet (bisher 105 Euro). Der Krippenplatz kostet 319 Euro und damit neun Euro mehr pro Monat. Haben Familien zwei Kinder unter 18 Jahren, so kostet die Unterbringung im Schiener Kindergarten künftig 84 Euro und in der Krippe 237 Euro. Der Betrag reduziert sich nochmals bei Familien ab drei Kindern auf 56 Euro respektive 161 Euro für einen Krippenplatz.
Die Angebote der Kindergärten in Wangen und Öhningen umfassen eine wöchentlich Grundversorgung von 35 Stunden und kosten künftig 122 Euro (ein Kind), 95 Euro (zwei Kinder) sowie 63 Euro (ab drei Kindern). Je nach Anzahl der im Haushalt lebenden Kinder belaufen sich die Kosten für einen Krippenplatz auf 362 Euro, 269 Euro oder auf 182 Euro. Der Kindergarten in Öhningen bietet zudem ein Angebot für eine verlängerte Öffnungszeit von 14 bis 17 Uhr. Der jeweils in Anspruch genommene Nachmittag wird mit Entgelten in Höhe von 37 Euro zusätzlich belegt.
Zwei Betreuungsstellen für Nachmittagsbetrieb
Die Gemeinde geht davon aus, dass sie im kommenden Schuljahr 2021/22 einen Nachmittagsbetrieb für die verlässliche Grundschule mit zwei Betreuungsstellen für maximal 30 Schüler in zwei Gruppen anbieten kann. Die Personalkosten belaufen sich auf rund 30.000 Euro inklusive Sozialausgaben. Das Land bezuschusst die Gesamtkosten mit 5725 Euro. Kämmerer Sven Leibig berechnete für das kommende Schuljahr einen Tagessatz von 14 Euro monatlich. Bisher lag der Tagessatz bei zehn Euro im Monat. Bei einer wöchentlichen Nachmittagsbetreuung erhöht sich das monatliche Entgelt von 50 auf 70 Euro. Als familienfreundliche Komponente soll für das zweite Kind, das die Leistung in Anspruch nimmt, einen Abschlag von 50 Prozent gewährt werden. Für jedes weitere Kind soll kein Beitrag erhoben werden. Das Mittagsessen wird mit 3,50 Euro gesondert in Rechnung gestellt.