Wie kann eine Gemeindeverwaltung in der Energiekrise ein öffentliches Zeichen setzen und ihrer Vorbildfunktion gerecht werden? Gibt es Einsparpotential bei der Straßenbeleuchtung? Daniel Lupfer, Manager Fachbetrieb Öffentliche Beleuchtung bei der Netze BW, erläuterte in der jüngsten Gemeinderatssitzung die Funktionsweise der Straßenbeleuchtung sowie die Optionen zur Steuerung. An diesem Abend ging es nur um Kenntnisnahme und Besprechung der Situation.

Lupfer sagte, durch die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED spare die Gemeinde über 70 Prozent Energie im Vergleich zur früheren Technologie. „Viel mehr geht nicht. Energetisch gesehen sind Sie ganz oben, was die Effizienz der eingesetzten Betriebsmittel angeht.“

Einige Laternen gehen bereits aus

Die Leuchten waren in zwei Etappen getauscht worden. Die ersten Leuchten gehen um Mitternacht aus, das war eine der Vorgaben, um Fördergelder zu erhalten. Beim zweiten Schritt vor rund zwei Jahren galten neue Bedingungen.

Lupfer erklärte, der Gesetzgeber schreibe vor, dass eine Gemeinde im Rahmen des ihr Möglichen innerorts die Straßen zu beleuchten habe. Das Naturschutzgesetz regle, welche Lichtfarben und welche Leuchten eingesetzt werden dürfen. Die Kommune habe außerdem die Verkehrssicherungspflicht.

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Gemeinde soll ein Vorbild sein

Ralph J. Schiel (FGL) betonte, Kreuzungsbereiche und Fußgängerüberwege müssten die ganze Nacht beleuchtet werden. „Aber in einer Anliegerstraße, in der ab 0 Uhr kein Verkehr mehr herrscht, finde ich es unnötig, dass das Licht in voller Stärke leuchtet.“ Er verwies auf die Vorbildfunktion. „Wieso sollte der Bürger die Heizungs- oder Kühlschranktemperatur ändern, wenn er das Gefühl hat, die Gemeinde lässt überall das Licht brennen?“ Bürgermeister Stefan Keil bestätigte, in der Verwaltung habe man die gleiche Diskussion geführt.

Räte sehen kaum Sparpotenzial

Lupfer sagte, man könne prinzipiell jede Leuchte separat einstellen, dimmen oder ausschalten. Der finanzielle Aufwand sei jedoch groß und stehe Betriebskosten von bisher rund 30 Euro pro Lampe und Jahr gegenüber.

Bei 13 Watt pro Leuchte und 456 Leuchten insgesamt komme man auf 6000 Watt, rechnete Christoph Joos (CDU) vor. „Das ist für die ganze Gemeinde sehr wenig. Es gibt sicher Stellen, wo man mehr Energie mit weniger Aufwand einsparen kann.“

Roman Roth (FWV) fügte an: „Wir müssen nicht viel verändern, auch in Hinblick darauf, dass wir mit den PV-Anlagen in der Gemeinde auch Energieproduzenten sind.“

Der Rat wird sich in seiner kommenden Sitzung erneut mit dem Thema beschäftigen.

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