In der Schwarzwald- und der Bahnhofstraße in Nenzingen müssen die Wasserleitungen erneuert werden. In der erstgenannten Straße ist jedoch aufgrund des unklaren Straßenaufbaus zunächst eine Beprobung mit Hilfe einer Kernbohrung notwendig. Die Erneuerung der Wasserleitungen wird daher erst 2023 erfolgen. Für die Sanierung der Wasserleitungen in der Bahnhofstraße war die Ausschreibung in zwei Lose unterteilt worden: Los 1 betraf den Tiefbau, Los 2 den Rohrleitungsbau.
100.000 Euro mehr veranschlagt als geplant
Zu Los 1 kam nur ein Angebot in Höhe von gut 184.200 Euro brutto. Die Kostenberechnung aus dem März 2022 lag bei knapp 81.600 Euro, die Vergabekosten wären also sehr viel höher als die Schätzung. Kämmerin Gabriele Zimmer nannte dafür mehrere Gründe: die momentan sehr gute Auslastung der Tiefbaufirmen, diverse Preissteigerungen durch den vom Ukraine-Krieg verursachten Anstieg der Mineralstoffpreise und Lieferschwierigkeiten in den Produktionsketten. Auch die Lohnkosten seien seit dem Winter gestiegen.
Außerdem sei die Verlegung eines Leerrohres mit knapp 19.000 Euro zwar in der Ausschreibung, nicht jedoch in der Kostenberechnung des Entwurfs berücksichtigt worden.
Gemeinderat wartet lieber noch ein Jahr
Da in Los 2 das wirtschaftlichste Angebot die Kostenschätzung um etwa 20.000 Euro überstieg, betragen die voraussichtlichen Gesamtkosten etwa 237.020 Euro. Zwar seien ausreichend finanzielle Mittel verfügbar, dennoch liege die Auftragssumme um 107 Prozent über der angenommenen Summe, betonte Zimmer.
Der Gemeinderat Orsingen-Nenzingen folgte daraufhin einstimmig dem Vorschlag der Verwaltung, die Ausschreibung aufzuheben und die Arbeiten Ende des Jahres oder Anfang 2023 neu auszuschreiben, auch wenn unklar sei, ob dann ein günstigeres Ergebnis erreicht werden könne.