Baumexperten der Heinz-Sielmann-Stiftung haben auf der Gemarkung Orsingen-Nenzingen vor einigen Wochen ein ehrgeiziges Projekt zum Erhalt von Streuobstwiesen gestartet: In einem aufwendigen Prozess wurden insgesamt 80 offenkundig vernachlässigte Bäume einzeln bestimmt und begutachtet und erhielten schließlich einen professionellen Verjüngungsschnitt, heißt es in einer Pressemitteilung der Stiftung.
Finanziell unterstützt wurde das Projekt durch das Waiblinger Unternehmen Aeroxon Insect Control, das sich seit 2019 bundesweit für Projekte zum Natur- und Umweltschutz engagiert. Die Heinz-Sielmann-Stiftung stufte in der Gemeinde Orsingen-Nenzingen zudem weitere 100 Obstbäume, vorwiegend Apfel- und Birnenbäume, als pflege- und schutzbedürftig ein. Bis Ende 2024 sollen auch diese zweimal im Jahr fachgerecht von Obstbaumfachwarten geschnitten werden, um dadurch ihren Erhalt zu garantieren.
Warum diese Bäume so wichtig sind
„Streuobstwiesen sind Hotspots der Biodiversität. Sie sind wertvoller Bestandteil einer artenreichen Kulturlandschaft und liefern gesundes und regionales Obst“, so Julia Brantner, Projektleiterin für den Biotopverbund Bodensee der Heinz-Sielmann-Stiftung. „Nur durch die Pflege der Bäume können diese wertvollen Lebensräume erhalten werden.“
Früher prägten Streuobstwiesen das Landschaftsbild, heute sind viele aufgrund mangelnder Pflege in einem kritischen Zustand. Die Bäume vergreisen, werden anfällig für Krankheiten, und die Fruchtbildung nimmt ab. Laut Pressemitteilung der Heinz-Sielmann-Stiftung kann nur ein fachkundiger Verjüngungsschnitt die Vitalität und Stabilität eines Obstbaumes langfristig sichern und für eine ertragreiche und schmackhafte Ernte sorgen.
In der Mitteilung heißt es weiter, die Heinz-Sielmann-Stiftung und die Firma Aeroxon seinen mit den ersten Ergebnissen des Projekts, das außerdem einen Beitrag zum Erhalt alter Baumsorten leisten soll, zufrieden. Das Projekt zum Erhalt von Streuobstwiesen ist Teil von Sielmanns Biotopverbund Bodensee. Unter dem Motto „Jeder Gemeinde ihr Biotop“ schafft die Stiftung neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Dazu gehören vor allem auch Stillgewässer sowie Feuchtwiesen.